Denn auch im zweiten Quartal haben die rund 65 Pelletwerke in Deutschland soviel Holzpellets wie nie zuvor in einem Vergleichszeitraum produziert. Der Ausstoß in den Monaten März bis Juni beläuft sich auf 456.000 Tonnen. Der bisherige Höchstwert lag bei 431.000 Tonnen, er wurde 2009 erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Steigerung im zweiten Quartal rund 11 Prozent – 2010 wurden rund 411.000 Tonnen erreicht. Auch im ersten Quartal 2011 hatten die Pelletproduzenten mehr Pellets denn je zuvor in einem ersten Quartal produziert. Konkret betrug die Steigerungsrate hier im Vergleich zum Vorjahr fast 40 Prozent. Gesteigert wurde von rund 310.000 Tonnen in 2010 auf 430.000 Tonnen in 2011. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2008, in dem rund 324.000 Tonnen produziert wurden.
Zwei-Millionen-Marke könnte in Sicht kommen
Wenn sich das in diesem Jahr fortsetzt, dann steuert die Pelletproduktion in Deutschland auf einen neuen Produktionsrekord zu, der erstmals nah an die Zwei-Millionen-Marke herankommen könnte. Die Statistik des Branchenverbands Deutsche Energieholz- und Pelletverband (DEPV) weist aus, dass in den Quartalen 3 und 4 bislang immer die Produktion des Vorjahrs übertroffen wurde, im vergangenen Jahr lag sie jeweils über 500.000 Tonnen. 2010 wurden rund 1,7 Millionen Tonnen Holzpellets produziert.
Branche produziert für den Export
Kennzeichnend dabei bleibt, dass die Produktion in Deutschland weit hinter dem Möglichen liegt. Die Produktionskapazität beträgt rund 2,7 Millionen Tonnen. Im vergangenen Jahr konnten rechnerisch zudem rund 500.000 Tonnen der 1,7 Millionen Tonnen Holzpellets, also fast ein Drittel der Produktion, nicht auf dem Binnenmarkt abgesetzt werden. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass ein großes Kontingent von Anfang an auch gar nicht für den Verbleib in Deutschland produziert wird. Marktführer German Pellets beispielsweise produziert Exportpellets für den skandinavischen Markt, namentlich Schweden. Der DEPV beziffert die Exportrate der deutschen Pelletprodukton im II. Quartal auf 30 Prozent.
Sägespäne noch nicht aufgebraucht
Es scheint auch noch nicht so, dass durch den Produktionszuwachs der Rohstoff Sägespäne ausgereizt ist, so dass nun auf Rundholz zum Ausbau der Pelletproduktion zugegriffen werden müsste. Nach Branchenmeinung ist der Anfall an Sägeresthölzern – Hobel- und Sägespäne so hoch, dass ein weiterer Ausbau der Pelletproduktion auf Basis von Sägerestholz möglich ist. Im vergangenen Jahr lag die Quote von Sägerestholz an der Pelletproduktion laut DEPV bei 85 Prozent. Dennoch gibt es erste Werke, die bereits ihre Rohstoffbasis erweitern, indem sie Späne selbst produzieren. German Pellets beispielsweise hat im vergangenen Jahr in Erndtebrück ein 120.000-Tonnen-Pelletwerk in Betrieb genommen, das die Spänen für Holzpellets aus Rundholz selbst herstellt –gegebenenfalls zu 100 Prozent. Das Werk ist nicht auf die Anlieferung von Sägespänen aus der Sägeindustrie angewiesen. (Dittmar Koop)