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Akzeptanzinitiative in Nordrhein-Westfalen

Mit Vorurteilen gegen die Windkraft aufräumen

Fast 120 Menschen haben bis Mitte Oktober per Unterschrift bekundet: "Wir sind gegen die Ausweisung eines Windparks im Nuttelner Bruch." Dort liegt die zweitgrößte der sechs Flächen, die als möglicher Standort für Windkraftanlagen in der westfälischen Stadt Rahden untersucht werden. Die betroffenen Anwohner haben die Einwendungsfrist genutzt und ihre Bedenken bei der Stadt vorgetragen. In der Begründung heißt es: "Windkraftanlagen in unmittelbarer Nähe zu unserer Wohnbebauung wirken sich negativ auf unsere Gesundheit und Lebensqualität aus. Wie schon oft beschrieben, kommt es durch den Lärm auch zu psychischen Erkrankungen." Zudem solle Infraschall krank machen.

Oft werden Bürger im Vorfeld der Planung von Regenerativprojekten nicht ausreichend informiert. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt. Eine umfangreiche Informationskampagne ist gerade in Regionen, in denen der Ausbau der Windkraft vorangetrieben werden soll, unerlässlich. Die Bürger haben ein Recht zu erfahren, was der Bau von Windparks in ihrer Nachbarschaft für sie bedeutet.

Eine neue Publikation des BWE NRW will mit Vorurteilen gegen die Windenergie aufräumen. Windenergie im Fokus – Mythen und Wahrheiten ist entstanden als Reaktion auf „irreführende Informationen“, wie  Klaus Schulze Langenhorst, Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen des Bundesverbandes Windenergie es nennt. „Seit Veröffentlichung des Regionalplanentwurfs durch die Bezirksregierung Arnsberg, in dem Vorranggebiete für Windenergieanlagen erstmals zeichnerisch festgelegt werden, wird die Diskussion um die Windenergie im Bezirk Arnsberg kontrovers geführt“, begründet er. Mit der neuen Initiative wolle man aktive Aufklärungsarbeit leisten. Neben der Publikation, die wir näher vorstellen wollen, sobald sie abschließend fertig ist, beinhaltet die Akzeptanz-Kampagne auch eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Windenergie in Südwestfalen – Technik, Wertschöpfung und Akzeptanz“, in der über den Ausbau der Windenergie in Südwestfalen aufgeklärt wird. Bereits am 23. Oktober geht es in Olpe um Wald und Artenschutz, in Soest geht es am 13. November um Artenschutz, in Schmallenberg wird am 03. Dezember Tourismus das Thema sein. Anmelden können Sie sich hier.

Bürger erfahren also mehr darüber, was in ihrer Region auf sie zukommt. Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort über die Chancen, aber auch über Vorbehalte gegenüber der Windenergie sei von zentraler Bedeutung, so Sascha Schulz vom Energiedialog NRW. „Deshalb sollen positive Effekte wie regionale Wertschöpfung, Unabhängigkeit von Energieimporten und die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an einer dezentralen Energieversorgung ebenso beleuchtet werden wie Fragen nach dem Anwohnerschutz(…).“

Nordrhein-Westfalen habe sich ehrgeizige Ziele beim Klimaschutz gesetzt. Der Windenergie komme dabei eine entscheidende Rolle zu, so Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW. Die Ziele der Landesregierung sehen vor, dass bis 2025 etwa 30 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gewonnen werden soll. Der Anteil der Windenergie an der Stromversorgung soll bis 2020 von derzeit rund vier Prozent auf 15 Prozent steigen. Um dies ambitionierte Ziel zu erreichen, werden in den Regionalplänen nun Vorranggebiete für Windenergieanlagen zeichnerisch festlegen. (Nicole Weinhold)