Der Windenergieanlagenhersteller Vestas will eine zweite Offshore-Fertigung in Polen aufbauen. Das geplante Werk in Szczecin nahe der deutschen Grenze soll Rotorblätter für die V236-15,0 MW, herstellen und voraussichtlich 2026 in Betrieb gehen. Damit würden mehr als 1.000 direkte Arbeitsplätze geschaffen, heißt es in einer Presseinformation des Unternehmens. Zusammen mit den bereits angekündigten Plänen von Vestas, eine Montagefabrik für Offshore-Gondeln in Szczecin zu errichten, könnten die Beschäftigtenzahlen in Polen nach Angaben des Herstellers um mehr als 1.700 direkte Arbeitsplätze auf 2.500 wachsen.
Höhere Offshore-Nachfrage erwartet
Vestas wolle eine nachhaltige Lieferkette in Europa aufbauen, die den erwarteten Anstieg der Nachfrage nach Offshore-Windkraftanlagen decken kann, sagte COO Tommy Rahbek Nielsen. „Unsere Pläne für zwei neue Offshore-Fabriken in Polen unterstreichen, dass Europa mit den richtigen langfristigen politischen Verpflichtungen für Offshore-Windprojekte Investitionen in die Windindustrie und grüne Arbeitsplätze ankurbeln kann.“
Polen als Drehkreuz für den Ostseeraum
Polen biete dafür nach Ansicht des Herstellers mehrere Vorteile: Das Land sei ein vielversprechender Windenergiemarkt mit guten Windverhältnissen an Land und auf See. Zudem transformiere Polen sein Energiesystem, verfüge über hochqualifizierte Arbeitskräfte und eine wachsende Windindustrie, die zu einem Offshore-Drehkreuz für den Ostseeraum und den Rest Europas werden könne.
Die neue Offshore-Blattfabrik soll im Norden von Szczecin in der Nähe der Insel Ostrów Brdowski errichtet werden, wo auch die geplante Gondelmontagefabrik angesiedelt werden soll. Sie soll 2025 in Betrieb gehen und 700 direkte Arbeitsplätze schaffen. (kw)
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