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Digitale Zwillinge sparen Kosten für Live-Tests und verhindern Verschleiß

Vom 24. bis 27. September 2024 geht es im Rahmen der globalen Leitmesse Windenergy Hamburg auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress auch um die Digitalisierung die Windenergie-Branche. Fachbesucher können dort Technologien kennenlernen, die die Effizienz von Windkraftanlagen durch fortschrittliche Produktionsprozesse, präzise Datenanalysen und Simulationen steigern.

Die digitale Transformation hat die Windindustrie fest im Griff. Unternehmen setzen verstärkt auf intelligente Sensoren, Big-Data-Analysen und Künstliche Intelligenz (KI), um ihre Anlagen effizienter zu betreiben und Ausfallzeiten zu minimieren. Claus Ulrich Selbach, Business Unit Director Maritime and Technology Fairs, betont, dass maßgeschneiderte Softwarelösungen die Effizienz steigern und Kosten sparen. Beispielsweise ermöglichen digitale Systeme das Monitoring von Rotorblattverschleiß und die vorausschauende Wartung von Turbinen. Dies sei besonders wichtig, da der Bereich Service und Wartung für ein Drittel des Umsatzes der Turbinenhersteller verantwortlich ist. Zuverlässige Vorhersagen über den Zustand und die Abnutzung von Turbinen und Komponenten erhöhen die Anlagenverfügbarkeit und helfen, knappes Fachpersonal gezielt einzusetzen.

Digitaler Zwilling statt Live-Test

Digital Twins, digitale Zwillinge von Windenergieanlagen, spielen eine zentrale Rolle für Turbinenhersteller. Sie ermöglichen es, aerodynamische, akustische und energetische Prozesse in einem Datenmodell zu erfassen. Greg Oxley von Siemens Gamesa hebt hervor, dass mit digitalen Zwillingen genaue Modelle des gesamten Windparks erstellt werden können, um verschiedene Szenarien zu simulieren und dadurch hohe Kosten für Live-Tests zu sparen. Performancedaten aus dem realen Betrieb fließen in die Entwicklung zurück und tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Turbinen bei.

Michael Sandholm Jepsen von Vattenfall berichtet von sichtbaren Erfolgen. Mit digitalen Zwillingen konnte der Verschleiß von Windkraftanlagen geringer als in den ursprünglichen Entwürfen vorhergesagt werden. Diese Informationen sollen genutzt werden, um die Lebensdauer bestehender Windparks sicher und kosteneffizient zu verlängern und zukünftige Entwürfe zu optimieren. Neben Vattenfall und Siemens Gamesa werden auch DNV und Vestas ihre Digital-Twin-Lösungen auf der Messe präsentieren.

AI Center

Ein Highlight der Messe ist das AI Center, das in Zusammenarbeit mit AI.Hamburg konzipiert wurde. Ragnar Kruse von AI.Hamburg betont, dass die Fähigkeit, Daten zu erfassen und zu verwalten, entscheidend für die Verbesserung des Turbinenbetriebs und des Energienetzes ist. Unternehmen wie Kavaken und MesH Engineering stellen ihre KI-basierten Lösungen vor, die das Management von erneuerbaren Energieanlagen revolutionieren und die Entwicklung größerer Windenergieanlagen unterstützen.

Angesichts steigender Windenergieproduktionen sind leistungsstarke Speichertechnologien entscheidend für die Zukunft der Energieversorgung. Eine „Storage Tour“ auf der Windenergy Hamburg bietet eine Übersicht über neue Anlagen und Repowering-Lösungen. Claus Ulrich Selbach unterstreicht die Bedeutung dieser Tour, die Unternehmen wie Avacon, GP Joule und OAT präsentiert.

Mehr als 1.500 Unternehmen aus 40 Ländern

Mehr als 1.500 Unternehmen aus 40 Ländern präsentieren auf 75.000 m² ihre Innovationen. Begleitet wird die Messe von Konferenz-Sessions, die alle Schwerpunktthemen der Branche abdecken. Neu in diesem Jahr ist das Messeticket, das gleichzeitig als Fahrschein für den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg gilt, sowie eine Networking-Plattform, die Teilnehmern die Vernetzung vor, während und nach der Messe erleichtert.

Die Windenergy Hamburg bietet Planern und Betreibern von Windkraftanlagen eine einzigartige Gelegenheit, sich über die neuesten digitalen und KI-basierten Lösungen zu informieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.(nw)