Die Digitalisierung wird in der Solarstromproduktion einen größeren Stellenwert bekommen als bisher noch. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das norwegische Beratungsunternehmen DGV veröffentlicht hat. Die Autoren gehen dabei von mehreren Ebenen aus, auf denen die Digitalisierung die Photovoltaik beeinflussen wird.
Digitalisierung senkt die Kosten
Diese beginnt schon bei der Planung und Errichtung der Anlagen. Denn digitale Projektentwicklungswerkzeuge und entsprechende Plattformen haben das Potenzial, die Zeit für die Entwicklung und und das Systemdesign einer Solaranlage zu senken. Da der entscheidende Kostenfaktor einer Solaranlage die Investition ist – schließlich braucht der Generator keine Brennstoffe, sondern kommt mit der kostenlosen Energie der Sonne aus –, ist hier ein entscheidender Hebel, um den Preis für den Solarstrom zu senken. Denn dieser setzt sich aus den Systemkosten und der Laufzeit der Anlage zusammen – die sogenannten Levelized Costs Of Energy (LCOE).
Digitale Anlagensteuerung
Diese werden im Betrieb der Solaranlage in Zukunft aber eine geringere Rolle für die Investitionsentscheidung spielen als bisher, sind sich die Autoren der Studie sicher. Denn beim bisherigen Energiemarktdesign kannibalisieren sich die Solaranlagen gegenseitig aufgrund der volatilen Einspeisung von Solarstrom dann, wenn die Sonne scheint. Auch hier wird in den kommenden zehn Jahren die digitale Anlagensteuerung ein entscheidendes Werkzeug sein, um den Einsatz des Solarstroms besser zu steuern. Natürlich werden hier auch die flexiblen Lasten und deren schnelle Reaktion auf die Einspeisung von Solarstrom eine entscheidende Rolle spiele. Auch hier wird die Digitalisierung ein wichtiges Instrument sein, das die Energiewelt der Zukunft bestimmt.
Betriebsführung optimieren
Schon jetzt im Einsatz sind digitale Werkzeuge und Plattformen für den Betrieb von Photovoltaikanlagen. Diese sind bestens geeignet, um die Betriebsführung zu optimieren. Denn hier können sie ihre Stärke der schnellen Verarbeitung von Unmengen von Daten ausspielen. Die digitalen Überwachungsplattformen verkürzen die Zeit der Fehlersuche und Behebung von Defekten mit dem Ergebnis der Schadensbegrenzung, weil die Ausfallzeiten geringer sind. Sie können aber auch dabei helfen, die Strategien der Betriebsführung auf die Anforderungen im Stromsystem der Zukunft zu optimieren.
Die Studie steht zum kostenlosen Download auf der Internetseite von DNV zur Verfügung. (su)
Wie die digitalen Werkzeuge konkret zum Einsatz kommen, lesen Sie in einem Bericht, den Sie in der Ausgabe 3/2021 von ERNEUERBARE ENERGIEN. Sie können die Ausgabe als Einzelheft hier bestellen oder nach Abschluss eines Abos hier lesen.
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