Coneva – ein Tochterunternehmen des Wechselrichterherstellers SMA – und die Stadtwerke München (SWM) haben einen Schritt in Richtung Steuerung dezentraler Erzeugungsanlagen und Verbraucher über eine sichere Datenkommunikation getan. Denn die beiden Unternehmen haben es geschafft, die gesamte Steuerung nicht mehr über das Internet, sondern über den CLS-Kanal am Smart Meter zu realisieren. CLS bedeutet Controllable Local Systems. Darüber ist es möglich, die Erzeuger und Verbraucher lokal und hinter dem Netzanschluss zu steuern, ohne den Umweg über das Internet nehmen zu müssen.
Netzdienlicher Betrieb wird einfacher
Denn der CLS-Kanal ermöglicht eine Menge von Anwendungen. Denn er ist die Schnittstelle des Gebäudeenergiesystemes mit dem Smart Meter und darüber wiederum mit dem Netz. Über ein zusätzliches Steuerungsmodul kann das CLS über diesen Weg die Stromerzeuger vor Ort und die Verbraucher nach den Vorgaben aus dem Netz oder aus dem energiewirtschaftlichen Gesamtsystem regeln. Das heißt konkret, die Solaranlagen auf dem Dach und die Verbraucher im Gebäude werden so angesprochen, dass sie optimal mit dem Netz und auch mit dem Strommarkt abgestimmt sind. Dadurch wird es möglich, flexibel auf die Situation im Netz zu reagieren, um dieses zu stabilisieren.
Anlagen über Smart Meter steuern
Das geht bis zum Zusammenfassen dezentraler Erzeuger und Verbraucher in einem virtuellen Kraftwerk – ohne die potenziell unsichere Datenkommunikation über das Internet. „Durch die standardisierte Möglichkeit der bidirektionalen Kommunikation mit dezentralen Einspeisern und Verbrauchern entsteht für die Marktrollen – Netz und Lieferant – eine zusätzliche Freiheit in der Entwicklung neuer Geschäfts- und Tarifmodelle“, beschreiben die Entwickler bei Coneva den Vorteil der Steuerung über das CLS. „Die Erkenntnisse aus dem Kooperationsprojekt ermöglichen die Visualisierung der Energieflüsse hinter dem Netzanschlusspunkt und die Realisierung zentraler Steuerbefehle erstmals auch auf der Smart Meter Infrastruktur“, ergänzt Jochen Schneider, Geschäftsführer von Coneva.
Realisierung des intelligenten Netzes
Die Lösung werde zu einem technischen Sprungbrett für den Smart Meter Rollout, der oft noch kritisch gesehen wird. „Durch die Möglichkeit, die Smart-Meter-Gateway-Infrastruktur nicht nur zum Auslesen von Stromzählern zu verwenden, sondern auch zur Steuerung und Optimierung von Erzeugern und Verbrauchern wird das Smart Grid zur Realität“, betont Barnabas Kittlaus, bei den SWM für die Entwicklung marktnaher Dienstleistungen zuständig.