Die Berliner Stadtwerke treiben den Ausbau der Photovoltaik in der Bundeshauptstadt gemeinsam mit den dortigen Hochschulen voran. So werden die Stadtwerke das Gebäude der Hochschule für Schauspielkunst (HfS) Ernst Busch an ihrem neuen Standort im Stadtteil Mitte mit Solarmodulen ausstatten. Auf dem großen Flachdach werden die Monteure Module mit einer Gesamtleistung von 100 Kilowatt installieren.
Umgang mit den Ressourcen auf dem Prüfstand
Mit dem prognostizierten Ertrag von 86 Megawattstunden pro Jahr kann die Hochschulen 27 Prozent des gesamten Strombedarfs decken – immerhin schon ein Anfang. Damit spart sie mehr als 46 Tonnen CO2 jedes Jahr ein. „Als nachhaltige und klimafreundliche Institution tragen wir eine besondere gesellschaftliche Verantwortung in Berlin“, erklärt Christiane Linsel, Kanzlerin der HfS. „Wie jede Hochschule sind wir Impulsgeberin und Multiplikatorin und stellen daher unseren Umgang mit allen Ressourcen kontinuierlich auf den Prüfstand. Wir freuen uns daher ganz besonders über die Zusammenarbeit mit den Berliner Stadtwerken.“ Der Bau der Anlage ist schon beschlossene Sache und wird in wenigen Wochen beginnen.
304 Kilowatt zusätzlich
Schon seit 2020 nutzt die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin Oberschöneweide Solarstrom vom eigenen Dach. Die Anlage auf den Gebäuden des Campus Wilhelminenhof wird jetzt erweitert. Zur bereits bestehenden Modulleistung von 280 Kilowatt kommen weitere 304 Kilowatt hinzu. Von den 263 Megawattstunden, die die neue Anlage produzieren wird, nutzt die HTW immerhin 83 Prozent vor Ort.
Neue Anlage deckt 29 Prozent des Stromverbrauchs
Allein damit kann die Hochschule 29 Prozent ihres Stromverbrauchs decken – zusätzlich zum Solarstrom, der aus der bestehenden Anlage kommt und ebenfalls zu einem großen Teil vor Ort verbraucht wird. „Bereits seit 2015 treiben wir den Klimaschutz an der HTW Berlin aktiv voran. Seit 2018 tragen wir das anspruchsvolle europäische EMAS-Umweltsiegel. Eines unserer wesentlichen Ziele: die Reduktion unserer CO2-Emissionen. Dazu leistet der weitere Ausbau regenerativer Energien am Campus einen wichtigen Beitrag“, sagt Carsten Busch, Präsident der HTW Berlin.
Pachtmodell für den Eigenverbrauch
Die Installation, die Wartung und den Unterhalt der Anlagen übernehmen die Berliner Stadtwerke im sogenannten Pachtmodell. Damit werden die Hochschulen Betreiber der Anlagen. Denn nur so sind sie laut EEG berechtigt, den vor Ort produzierten Sonnenstrom auch selbst zu verbrauchen – derzeit noch mit einer anteiligen EEG-Umlage in Höhe von 40 Prozent. Dadurch sparen die Hochschulen aber vor allem den Bezug von Netzstrom ein, der derzeit immer teurer wird. „Die Photovoltaikanlagen kosten dabei für die Nutzer der Liegenschaften kein zusätzliches Geld“, betont Kerstin Busch, Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke, mit Blick auf das Betreibermodell und den Eigenverbrauch. Denn die Anlagen im Pachtmodell werden so bemessen, dass die maximale Menge des erzeugten Stroms auch in dem Gebäude verbraucht wird. Die Gebäudeeigner verpachten die Dächer für einen symbolischen Betrag und pachten im Gegenzug die Solaranlage.
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