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Wählerwunsch: Grüne und Union für Schleswig-Holstein 

In Schleswig-Holstein gewann die CDU die Landtagswahl mit 43,4 Prozent der Stimmen (plus 11,4 Punkte). Die SPD rutschte mit 16,0 Prozent auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis ab (minus 11,3 Punkte) und fiel hinter die Grünen zurück. Die erreichten mit 18,3 Prozent ihr bislang bestes Wahlergebnis (plus 5,4 Punkte). Er führt das Bundesland seit 2017 - damals kam seine CDU auf 32,0 Prozent. Ob Günther weiter mit Grünen und FDP in einem Jamaika-Bündnis regiert, ist nicht klar. Er könnte nur mit Grünen oder FDP regieren. Der Wählerauftrag sieht deutlich nach einer Koalition mit den Grünen aus, zumal diese etwa fünf Prozent zulegten, während die FDP fünf Prozent verlor.  Eindeutig und klar ist die Partnerwahl trotzdem derzeit nicht. Für den Ausbau der Erneuerbaren und die Regenerativfirmen im Norden wären die Grünen die richtige Wahl.

So oder so ist das Land auf einem guten Weg. Im März 2022 ist es gelungen,  Northvolt AB, Stockholm, für den Bau einer Gigafactory in der Region Heide zu holen. Grüne Energie der Energieküste für grüne Batterien – so das Motto der regionalen Kooperation Westküste, die in 2020 die Dachmarke und Plattform „Energieküste“ gründete.

Die Energieküste ist innerhalb der ersten zwei Jahren zu einer Dachmarke mit hoher Bekanntheit gewachsen. Die Plattform schafft es, Synergien zu nutzen und Stärken zu bündeln. Hier glänzen echte Highlights: ENTREE 100 hat die Energiewende im Fokus, initiiert Projekte in der Region Heide und agiert mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft in internationalen Netzwerken.

Das Projekt HY Scale 100 ist als IPCEI (Important Project of Common European Interest) anerkannt und unterstreicht die Bedeutung der Region als Forschungs- und Entwicklungsstandort für die Wasserstofftechnologie. Mit dem bundesgeförderten „Reallabor Westküste 100“ hat ein branchenübergreifendes Konsortium mit öffentlichen Partnern ein Zukunftsprojekt mit einem Volumen von 30 Mio. Euro initiiert, bei dem eine regionale Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab entsteht. Die eFarm in Nordfriesland, Deutschlands größtes grünes H2-Mobilitätsprojekt, zeigt, wie mit Wasserstoff aus Windenergie eine komplett nachhaltige Infrastruktur – von der Erzeugung bis zur Flottennutzung – geschaffen werden kann.

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Für Potenzialstandorte werden innovative Wärmekonzepte mit erneuerbarer Energie oder industrieller Abwärme, beispielsweise für die Ansiedelung von Aquakulturfarmen, entwickelt. In der AquaVentus-Initiative wird ein ganzheitliches Konzept von der Wasserstofferzeugung durch Offshore-Elektrolyse, über den -transport per Pipeline bis hin zum Einsatz im Wärmesektor und als Schiffsantrieb in Form von LOHC („Liquid-Organic-Hydrogen-Carriers“) mit großem Engagement verfolgt.

Von Pioniergeist zeugen zudem beispielsweise Fraunhofer IFAM mit dem Helgoländer Testzentrum für Maritime Technologien. Auch der weltweit führende Entwickler von Lithium-Ionen-Batteriezellen Customcells fand hier den richtigen Spirit und investiert gerade in Itzehoe mehrere Millionen Euro in den Aus- und Umbau seiner Fabrik.

Übrigens: Die bisherige Regierung in Schleswig-Holstein sprach sich geschlossen für neue klimaschädliche Ölbohrungen im UNESCO-Weltnaturerbe Nationalpark Wattenmeer aus. Zu diesem Schluss kam eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Parteien CDU, SPD, FDP, Grüne, Die Linke und SSW im Vorfeld der Landtagswahlen. Im Gegensatz zu den aktuellen Regierungsparteien positionierten sich SPD, SSW und Die Linke in ihren Stellungnahmen klar gegen neue Ölbohrungen auf der Förderinsel Mittelplate. Obwohl eine Antwort von Daniel Günther, Spitzenkandidat der CDU, als einzige noch aussteht, geht aus dem Antrag „Energieversorgung sichern – Erdölförderung befristet gestatten“ der Jamaika-Koalition vom 11. März 2022 hervor, dass die schleswig-holsteinische CDU die neue Ölförderung bis 2041 unterstützt. Die Frage ist, ob eine befristete Förderung vor der eigenen Haustür nicht einem Import aus umwelttechnisch und sozialpolitisch schwierigen Regionen wie Nigeria oder Saudi Arabien vorzuziehen ist.