Nicole Weinhold
Auf den Plätzen Zwei und Drei (siehe Grafik am Textende!) landeten laut Bloomberg New Energy Finance Vestas und GE. Da konnte auch der langjährige Weltmarktführer unter den Windturbinen-Herstellern nicht mehr mithalten.
Starker chinesischer Markt toppt alles
Der chinesische Hersteller Xinjiang Goldwind Science & Technology hat 2015 nach Angaben von Bloomberg New Energy Finance 7,8 Gigawatt neue Windleistung aufgestellt. Vestas brachte es nur auf 7,3 Gigawatt. Dabei profitiert Goldwind von dem gewaltigen chinesischen Heimatmarkt, wo allein im vergangenen Jahr 28,7 Gigawatt Windleistung hinzu kamen.
Ausländische Firmen hatten daran einen Anteil von mageren fünf Prozent. Profitieren konnten auch die chinesischen Hersteller Goudan, Ming Yang, Envision und CSIC, die ihre Turbinen komplett in der Volksrepublik verkauften. Goudan kam auf 2,8 Gigawatt, Ming Yang und Envision auf 2,7 Gigawatt und CSIC auf zwei Gigawatt.
Dabei haben auch Vestas und GE deutlich zugelegt
Die Produktion des dänischen Herstellers Vestas ist derweil nicht eingebrochen, sondern sogar um 2,5 Gigawatt gegenüber 2014 gewachsen. Unterschiedlicher könnte der Vertrieb der Nr. 1 und der Nr. 2 des Weltmarkts nicht aussehen: Während Goldwind also ausschließlich in China zum Zuge kam, hat Vestas seine Turbinen in 32 Länder weltweit geliefert.
Die Nr. 3 des vergangenen Jahres heißt GE. Die Amerikaner kommen auf 5,9 Gigawatt, 700 Megawatt mehr als 2014. GE verkaufte Turbinen in 14 Staaten. GE hat als größter US-Hersteller ebenfalls einen starken Heimatmarkt - den zweitstärksten Markt der Welt. Dort landeten 62 Prozent aller GE-Turbinen.
Siemens und Gamesa Kopf an Kopf
Auf Platz 4 landeten Siemens und Gamesa mit 3,1 Gigawatt. Enercon kam mit drei Gigawatt auf Platz 5. Bezüglich der Vertriebsstruktur haben die drei Hersteller ebenfalls eine sehr unterschiedliche Herangehensweise. Während Siemens in den USA stark aufgestellt ist, verkauft Gamesa über ein Joint Venture ein Drittel seiner Anlagen nach China. Der deutsche Marktführer Enercon hatte den Verkauf seiner Anlagen in den USA und China immer abgelehnt. So hat er hauptsächlich in Europa Anlagen aufgestellt.
Die weltweiten Installationszahlen in der Windkraft fallen je nach Analyst - BTM, Make, GWEC, Bloomberg - unterschiedlich aus. Die einen zählen die Zahl der verschifften Anlagen, die anderen zählen Installationen, wieder andere schauen auf den Netzanschluss. Gleichwohl, 2014 lag Goldwind sowohl bei Make als auch bei BTM noch auf Platz 4 der Weltrangliste mit etwa neun Prozent Marktanteil. Bei Make war Siemens auf Platz 1, Vestas auf Platz 2 und GE auf 3. Bei BTM lautete die Reihenfolge Vestas, Siemens, GE.