Das Online-Portal „Geothermie in NRW“ stellt ab sofort auch geothermische Daten bis 5.000 Meter Tiefe zur Verfügung. Wie der Geologische Dienst NRW (GD NRW) in einer Presseinformation schreibt, steige aktuell die Nachfrage nach Daten für mitteltiefe und tiefe Projekte rasant. Daher sei das Portal entsprechend erweitert worden. Die Daten seien insbesondere für die Wärmeversorgung von Quartieren bis hin zur Einspeisung von sauberer Erdwärme in Fernwärmenetze von Bedeutung.
Geo-Daten für Kommunen und Versorger
„Mit der Erweiterung des Portals um die mitteltiefe und tiefe Geothermie stellen wir für Kommunen, Energieversorger und Unternehmen mit hohem Wärmebedarf wichtige Geo-Daten zur Verfügung und nehmen damit bereits in der Planungsphase einen Teil des Risikos aus den Projekten“, betont Ulrich Pahlke, Direktor des Geologischen Dienstes NRW.
In einem ersten Schritt werden die Daten für den Raum Rheinland und den Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges bereitgestellt, weitere Regionen sollen folgen.
Angabe der erwarteten Wärmeleitfähigkeiten bis in 1.000 Meter
Neben mehr als 10.000 prognostischen geologischen Schichtverzeichnissen ist, basierend auf Messungen an Bohrkernen, erstmals eine Angabe der erwarteten Wärmeleitfähigkeiten bis in 1.000 Meter Tiefe möglich, hieß es weiter. Für die Bemessung von Erdwärmesonden seien dies unverzichtbare Kennwerte.
Neu ist außerdem die Möglichkeit, sich Bohrungen in der Nähe des geplanten Projektstandortes sowie bestehende bergrechtliche Erdwärmefelder anzeigen zu lassen. Im neuen Portal ist zudem ein Planungstool zur Berechnung der benötigten Sondenlänge bis 1.000 Meter Tiefe enthalten.
Ausführliche Daten über Kalksteinschichten
Für die mögliche Wärmeversorgung von Kommunen oder ganzen Städten kann die Verbreitung von potenziell für die Geothermie geeigneten Gesteinsschichten im Untergrund abgerufen werden. „Für Geothermievorhaben, die deutlich höhere Temperaturen benötigen und damit tiefer als 1.000 Meter reichen, fokussieren wir uns in NRW auf Kalkgesteine. Durch ihre Hohlräume kann heißes Wasser zirkulieren, das z. B. über Fernwärmenetze großräumig zu Heizzwecken genutzt werden könnte. Das Portal gibt daher nun auch Auskunft über die Verbreitung, Tiefe und Mächtigkeiten von Kalksteinschichten bis in mehr als 5.000 Meter Tiefe“, erläutert Ingo Schäfer, Geologe am GD NRW. (kw)
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