Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) hat eine Broschüre erstellt, wie ein Solarpark zum Artenschutz beitragen kann. Diese richtet sich an Projektierer und Planer von solaren Freiflächenanlagen. Sie gibt die ersten Hinweise darauf, wie diese schon in der Projektplanung die Belange des Arten- und Naturschutzes mit berücksichtigen können.
Erster Schritt: Den richtigen Standort finden
Das beginnt schon bei der Auswahl des Standortes. Später wird die Standortgemeinde im Bebauungsplan ohnehin noch Vorgaben machen, was die konkrete Nutzung der Flächen betrifft. Sie untersuchen in der Regel, wie der Solarpark in die Natur und in die Landschaft eingreift und legt meist entsprechende Ausgleichsmaßnahmen fest. Doch der Solarpark kann selbst auch zum Habitat für Tiere und Pflanzen werden, wo sie sich weitgehend ungestört ansiedeln können. Schließlich entstehen sie in der Regel auf vorher intensiv genutzten oder versiegelten Flächen, die dadurch ökologisch erheblich aufgewertet werden.
Artenschutzpotenziale aufzeigen und heben
Hier sollten die Projektierer ein gutes naturschutzfachliches Entwicklungskonzept aufstellen, umsetzen und dessen Wirksamkeit auch später regelmäßig kontrollieren. Die Broschüre gibt zudem Hinweise darauf, wie die Kommunen über die obligatorischen Ausgleichsmaßnahmen hinaus mit dem Projektierer vereinbaren können, wie der Solarpark zusätzlich zu einem wertvollen und störungsarmen Lebensraum werden kann. Dazu zeigen deren Autoren auf, welche Artenschutzpotenziale die Solarparks haben.
Zubau auch auf dem Lande
Die Broschüre im PDF-Format verweist über einen Link zudem auf eines Sammlung von Veröffentlichungen und einer Datenbank von Forschungsprojekten rund um die Belange des Natur- und Artenschutzes beim Bau von Solarparks. „Mit den neuen Ausbauzielen der neuen Bundesregierung für Photovoltaik mit 200 Gigawatt bis zum Jahr 2030 geht eine Verdreifachung der installierten Leistung gegenüber 2020 einher. Das bedeutet, dass es einen enormen Zubau an Photovoltaikanlagen, insbesondere im ländlichen Raum geben wird – eine große Herausforderung für viele Kommunen“, sagt Torsten Raynal-Ehrke, Direktor des KNE.
Kommunen haben viele Möglichkeiten
Der Zubau von Solaranlagen biete aber auch eine Chance. „Denn die Kommunen verfügen über viele Möglichkeiten, eine naturverträgliche Gestaltung von Solarparks zu fördern. In unserer neuen Broschüre geben wir praktische Hinweise, wie sie bereits bei der Planung und Genehmigung darauf hinwirken können, dass mit dem Bau der Anlage auch ein Beitrag zur biologischen Vielfalt geleistet wird,“ Torsten Raynal-Ehrke.
Sie finden die Broschüre zum kostenlosen Download auf der Webseite des KNE.
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