Amazon, Microsoft, Shell, Meta: Diese Namen tauchten bisher meist auf, wenn es um die direkte Lieferung von Strom aus Solar- und Windkraftanlagen (Power Purchase Agreements – PPA) ging. Doch solche sogenannten Corporate PPA sind längst nicht mehr die Domäne von Großkonzernen und großen Energiekonsumenten. Inzwischen haben auch kleinere Unternehmen die Möglichkeit, sich mit Ökostrom direkt vom Anlagenbetreiber zu beziehen.
Kleinere Strommengen direkt handeln
Die Experten des Frankfurter Energiedienstleisters Node Energy führen diese Marktentwicklung vor allem auf die fortschreitende Digitalisierung der Marktprozesse zurück. Denn durch intelligente Messsysteme und digitale Vermarktungsprozesse wird es möglich und auch wirtschaftlich, sogar kleinere Strommengen direkt zu handeln.
100 Gigawattstunden geliefert
Die Möglichkeit schafft auch Nachfrage. Immer mehr Mittelständler wollen mit einem Corporate PPA die Preisvorteile nutzen, die der direkte Bezug des Ökostroms bietet, haben die Analysten von Node Energy herausgefunden. So wickle das Unternehmen aus Frankfurt am Main seit Anfang 2025 Corporate PPA mit einem Volumen von mehr als 100 Gigawattstunden ab.
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Strommix fürs Unternehmen ermitteln
Dies entspricht nach Angaben von Node Energy einem Zuwachs von über 400 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die gelieferte Menge entspricht dem Jahresverbrauch von rund 30.000 Haushalten und stammt aus 108 deutschen Windkraft- und Solaranlagen“, sagt Matthias Karger, Geschäftsführer von Node Energy.
Genial einfach: Erklärvideo PPAs ohne Zwischenhändler
Über die digitalen Vertriebsstrukturen von Node Energy wird der passende Strommix aus Windkraft- und Solaranlagen dabei für jedes Unternehmen passgenau ermittelt. Damit können die Unternehmen durch Corporate PPA nicht nur von günstigen Preisen für Wind- und Solarstrom profitieren.
Lieferung ohne Zwischenhändler
Node Energy kombiniert die Corporate PPA noch mit einem anderen Vorteil: Da die Unternehmen den Strom direkt von den Anlagenbetreibern kaufen, entfallen sämtliche Zwischenhändler der üblichen Lieferkette. So sparten im Jahr 2024 die Kunden von Node Energy bis zu 28 Prozent der Kosten im Vergleich zu einem herkömmlichen Liefervertrag ein. „Die Wirtschaftlichkeit von direkten PPA aus erneuerbaren Energien ist keine bloße Theorie“, betont Matthias Karger. „In Zeiten von hohen Energiekosten ist das eine sehr gute Nachricht für mittelständische Unternehmen. Dabei ist die Umsetzung von direkten PPA heute so einfach wie die Beschaffung über klassische Energieversorger“, erklärt er.