Seit dem Jahr 2009 haben sich rund 6.500 Kommunen selbst verpflichtet, die Klimaziele der EU bis 2020 zu erreichen. Als Teil der Initiative Covenant of Mayors wollen sie sich nun dafür stark machen, dass die neuen 2030-Ziele der EU festgeschrieben werden. Zudem ist es erklärtes Ziel, die Initiative auf internationaler Ebene auszuweiten.
2014 ist auf Initiative der Europäischen Kommission eine Befragung unter Städten angestoßen worden, worin es darum ging, welche Ausrichtung die Initiative der Städte haben sollte. Die Antworten waren eindeutig: 97 Prozent haben sich für ein neues Ziel über 2020 hinaus ausgesprochen. Die Mehrheit unterstützt zudem eine CO2-Reduktion gegenüber 1990 um 40 Prozent und eine Erhöhung der Erneuerbaren- und Effizienzanteile um 27 Prozent. Das sind die beiden großen Ziele, die auch innerhalb der EU-Politik in den vergangenen Jahren am stärksten fokussiert wurden. Zudem sprechen sich die Bürgermeister für die Integration von CO2-Vermeidungs- und Anpassungsstrategien an den Klimawandel unter einem gemeinsamen Schirm aus.
“Die Antwort auf drängende Klimafragen kann auch eine Chance für regionale Entwicklungen, neue Arbeitsplätze und die Notwendigkeit neuer Sozialkonzepte sein”, sagte Johanne Rolland, Bürgermeisterin der französischen Stadt Nantes, die bis 2030 50 Prozent der Emissionen einsparen will.
Auch der Bürgermeister von Ghent, Daniël Termont, berichtete, seine Stadt wolle bis 2030 eine Klimastadt werden, die vorbereitet ist auf Wetterextreme, Dürren, Meeresspiegelanstieg und mehr. Paris, Austräger der Klimakonferenz COP21, wurde von Patrick Klugman repräsentiert, dem stellvertretenden Bürgermeister. Paris hat gerade eine Klima-Roadmap verabschiedet und will 100 Hektar Ökodächer bis zum Ende der Amtszeit der jetzigen Stadtführung umsetzen. Außerdem ist Paris auf gutem Weg, bis 2016 alle städtischen Gebäude mit grünem Strom zu versorgen.
(Nicole Weinhold)