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Solarstromerzeugung in Deutschland

50 Prozent mehr Solarstrom im Netz

In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg die Erzeugung von Solarstrom in Deutschland um 50 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt erzeugten die Photovoltaikanlagen in Deutschland in den Monaten Januar bis September 2012 24,9 Milliarden Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom. Im letzten Jahr waren es noch 16,5 Milliarden Kilowattstunden. Allein im Dezember lieferten die Solargeneratoren 2,9 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das ist mehr als in jedem Monat des vergangenen Jahres. Der bisher beste Monat bleibt aber weiterhin der Mai 2012, als mehr als vier Milliarden Kilowatt Solarstrom in die deutschen Netze eingespeist wurden. Das geht aus den neusten Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft hervor.

Anteil steigt um zwei Prozent

Damit trägt die Photovoltaik inzwischen 6,1 Prozent zur gesamten deutschen Stromerzeugung bei. Ein Jahr vorher waren es noch 4,1 Prozent. Die Windenergie bleibt allerdings immer noch Spitzenreiter bei den erneuerbaren Energien. Sie konnten in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit einem Anteil von 8,6 Prozent an der gesamten Stromerzeugung leicht zulegen. Im letzten Jahr lag der Anteil noch bei acht Prozent. Auch die Biomasse verzeichnete ein leichtes Plus. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten des letzten Jahres, als sie noch mit 5,4 Prozent zur Stromerzeugung beitrug, lag deren Anteil 2012 bei 5,8 Prozent. Insgesamt decken die erneuerbaren Energien in den ersten drei Quartalen 26 Prozent des deutschen Strombedarfs.

Mehr installierte Leistung

Grund für das gute Ergebnis ist der hohe Zubau an Photovoltaikanlagen. Immerhin gingen seit dem September 2011 Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa zehn Gigawatt ans Netz. Allein im Dezember 2011 betrug der Zubau zirka drei Gigawatt. Außerdem trug die höhere Sonneneinstrahlung in diesem Jahr zu dem guten Ergebnis bei.

Energiewende besser koordinieren

Angesichts dieser Entwicklung wird es immer dringender, die Stromversorgung in Deutschland den Bedingungen der erneuerbaren Energien anzupassen. „Wir können bis 2020 einen Anteil von mindestens 47 Prozent erreichen und ins Stromsystem integrieren“, sagt Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) im Vorfeld des Energiegipfels am vergangenen Freitag in Berlin. „Dafür braucht es allerdings Tatkraft statt Bremskraft und Koordination statt Konfrontation. Hier jedoch darf Koordination nicht heißen, dass erneuerbare Energien nur noch dort ausgebaut werden dürfen, wo die Stromnetze bereits vorhanden sind. Denn das würde bedeuten, dass der Netzbetreiber in Zukunft die Geschwindigkeit der Energiewende bestimmt“, kritisiert Schütz. (Sven Ullrich)