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Prognose

IEA: Energienachfrage steigt um ein Drittel

Windrad vor düsterem HimmelDie Zukunft heißt Erneuerbare Energien, der Ausblick ist dennoch düster.Foto: Uschi Dreiucker / pixelio.de

Der primäre Energiebedarf in der Welt wird innerhalb von 25 Jahren um ein Drittel steigen – und dieser Anstieg werde zu 90 Prozent auf den Energiehunger in nicht OECD-Ländern zurückzuführen sein. Diese Prognose stellte die Internationale Energie-Agentur bei der Veröffentlichung des neuen World Energy Outlook 2011 heute in London vor.

Ein Euro spart drei Euro

Fatih Birol, IAE-Chef-Ökonom, warnt davor, dass jedes Zögern beim Umstieg auf regenerative Energien fatal wäre. „Jedes weitere Jahr ohne klare Signale für Investitionen in saubere Energien und energieeffiziente Maßnahmen, macht uns insgesamt abhängiger von der aufgebauten Infrastruktur mit hohem CO2-Ausstoß und damit wird es schwieriger und teurer unsere Energieversorgung zu sichern – und die gesetzten Klimaziele zu erreichen.“ Jeder Euro, der vor 2020 in regenerative Energien und Effizienzmaßnahmen investiert werde, spare spätere Investitionen in dreifacher Höhe.

Die IEA entwirft einen düsteren Ausblick für 2035. Denn einzelne Energieträger werden sich global betrachtet nur leicht verschieben. Die Nachfrage nach Öl wird nur leicht zurückgehen – von 81 auf 75 Prozent. Auch Kohle steht als dreckigster Energieträger weiter hoch im Kurs und wird um 65 Prozent mehr nachgefragt werden als heute. Für Erdgas sieht die Behörde sogar „ein goldenes Zeitalter“ voraus. Großer Gewinner könnte dabei Russland sein, vor allem, wenn das Land seine Energieverschwendung durch Energiesparmaßnahmen reduziert.

184 Milliarden Euro Subventionen

Der Anteil von Erneuerbaren wird sich ebenfalls steigern: allerdings nur um fünf Prozent auf insgesamt 18 Prozent. Die international gezahlten Subventionen für regenerative Energien werden um das Vierfache klettern und im Jahr 2035 rund 184 Milliarden Euro betragen. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) sieht die deutsche Vorreiterposition dadurch noch bestärkt. „Der World Energy Outlook bestätigt einmal mehr, dass eine sichere, effiziente und klimafreundliche Energieversorgung nur durch einen massiven weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden kann“, unterstreicht AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.

Besonders stark ist der künftige Energiehunger der Chinesen. Sie werden laut IEA im Jahr 2035 etwa 70 Prozent mehr Energie verbrauchen als die USA, auch wenn der Pro-Kopf-Verbrauch der Asiaten nur halb so hoch sein wird wie der von den US-Amerikanern oder auf gleichem Niveau eines durchschnittlichen OECD-Landes liegen wird. Diese neuen Emissionsentwicklungen einbezogen, könnte die Erderwärmung sogar um fatale sechs Grad Celsius ansteigen – vier Grad über dem maximal hinnehmbaren Wert. So weit der düstere Ausblick aus London. (Niels Hendrik Petersen)

Zusammenfassung der Studie: WEO 2011