Die Frage ist, ob es auch den Berlinern gelingt, genügend Unterschriften zusammenzukriegen. 630.000 Ja-Stimmen werden gebraucht. Am heutigen Samstag waren es 145.000. "Wir haben damit ein gutes Zwischenergebnis", sagt Michael Efler. Er steht zusammen mit seinem Mitstreiter Charlie Rutz (rechts im Bild) von der Initiative Berliner Energietisch am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg, informiert die über den dortigen Markt schlendernden Passanten und sammelt Ja-Stimmen. "Die Stimmung ist gut", sagt er.
Warum sollten die Berliner überhaupt ihre Netze und Versorgung rekommunalisieren? Die Berliner Energietisch-Inititative sagt, die Energieversorgung gehöre als Teil der Daseinsvorsorge in öffentliche Hand. Bei Vattenfall oder anderen Konzernen sei sie stärker an Profitinteressen als an Bürgerinteressen orientiert.
Außerdem wollen die Berliner Stadtwerke eine 100 Prozent ökologische Versorgung schaffen, während Vattenfall als Atomkonzern bekannt ist und in der Region um Berlin um die Erschließung weiterer Braunkohlefelder aufkosten der Natur kämpft. Der Rückkauf der Netze lohne sich zudem. Berlin profitiere langfristig von den sicheren Einnahmen. Und das erwirtschaftete Geld bleibe in der Region, statt in die Konzernzentrale von Vattenfall zu fließen. Weitere Infos unter: www.berliner-energietisch.net (Nicole Weinhold)