Bis 2019 fördert die Europäische Union (EU) das internationale Forschungsprojekt CL Windcon (Closed Loop Wind Farm Control)zu 100 Prozent: Den Etat von 4,931 Millionen Euro gewährte die EU mit einem 100-Prozent-Zuschuss an ein Forschungskonsortium mit 15 beteiligten Forschungsinstituten, Ingenieur-Dienstleistern und Windenergiefirmen aus sieben eingefleischten Windenergienationen, darunter auch ein Erneuerbare-Energien-Netzwerk aus den USA. Der offizielle Startschuss war bereits am 1. November erfolgt, bis Ende 2019 soll das Ergebnis wissenschaftlich aufgearbeitet sein und präsentiert werden können: Wie sich mit einer neuen Windparksteuerung die Erzeugungskosten pro Kilowattstunde (kWh) inklusive aller Ausgaben für Errichtung, Reparatur, Betrieb, und Windparkabbau um zehn Prozent alleine durch eine optimale digitale Anlagenführung senken lassen können.
Dabei haben die Forschungspartner bereits in ihrer Agenda notiert, mit welchen Mitteln und wo genau die Windkraft günstiger werden soll: Die intelligente neue Steuerung soll die Erzeugung pro Windpark um vier bis fünf Prozent im Vergleich zu auf heutigem Stand gesteuerten Windparks um vier bis fünf Prozent erhöhen, die Wartungs- und Reparaturkosten um vier Prozent senken, die Betriebsfähigkeitsdauer um einen Prozent verlängern – und die Materialkosten für Turbinenkomponenten wiederum um drei bis vier Prozent kappen. Dabei dürfte eine bessere Datensammlung und Datenverwertung über die Belastungen der Komponenten und ihre Stresszonen helfen, die Bauteile einer Windturbine schlanker ausfallen zu lassen und nur an echten Risikostellen mit verdickten Wänden gegen Bruch zu sichern. Vor allem große Windparks sind das Ziel der Modernisierungs- und Digitalisierungsoffensive.
Die deutschen Partner des Forschungsprojektes sind die Universitäten TU München und Uni Stuttgart, als zentraler Industrie-Partner ist der Technologiekonzern und Turbinenbauer GE mit im Boot. Koordinator ist CENER aus Spanien.
(Tilman Weber)