Der Windenergieanlagenhersteller Vestas hat eine mehrjährigen Vertrag zur Lieferung von Rotorblättern mit LM Wind Power abgeschlossen. Wie der Konzern in einer Presseinformation schreibt, soll LM Blätter für die V150-4,2-MW-Turbinen produzieren, die hauptsächlich für den brasilianischen Markt bestimmt sind, aber auch exportiert werden können.
Trotz Rekordbestellungen keine eigene Fertigung
Vestas hat weltweit nach eigenen Angaben einen Auftragseingang von mehr als 18 GW für die Windturbinenvarianten V150-4,2 MW und V150-4,5 MW verzeichnet. Davon seien mehr als 6,5 GW in Brasilien und 700 MW in anderen lateinamerikanischen Märkten gesichert worden, was sie, so Vetas, zur meistverkauften Windturbinenvariante des Unternehmens aller Zeiten macht
Doch statt eine eigene Produktion aufzubauen, wird LM Wind Power die Blätter aus seinem Werk in Ipojuca im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco liefern. Die Produktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 anlaufen. „Diese Partnerschaft ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir die Windenergie-Lieferkette entwickeln und ausbauen, um die erforderliche Größenordnung der erneuerbaren Energien voranzutreiben“, sagt Tommy Rahbek Nielsen, Executive Vice President & Chief Operating Officer von Vestas. Man wolle den Einsatz standardisierter Komponenten und gemeinsamer Fertigungsabläufe zwischen OEMs erhöhen und damit einen ähnlichen Ansatz wie in der Automobilindustrie verfolgen. Die gemeinsame Nutzung von Produktionsanlagen solle sicherstellen, dass keine Standorte ungenutzt bleiben.
Vestas wolle mit dieser Kooperation „die Optimierung seiner Produktionsstätten“ fortsetzen, hieß es weiter. Offenbar sollen weniger eigene Fertigungen aufgebaut, als vielmehr strategische Partnerschaften eingegangen werden. Vestas betreibt zehn eigene Blattfertigungen weltweit, davon zwei auf dem amerikanischen Kontinent – in den USA und Mexiko. 2021 hatte der Konzern die Produktion im deutschen Lauchhammer eingestellt. In Brasilien betreibt Vestas ein Montagewerk. (kw)