Wie das Marktanalyseunternehmen Wood Mackenzie berechnete, waren die Windturbinenriesen Goldwind und Envision gemessen an der 2023 durch Errichtungen ihrer Turbinen neu installierten Nennleistung die zwei weltweit führenden Windenergieanlagenhersteller. Noch vor dem früheren Weltmarktführer Vestas aus Dänemark errichteten die von diesen belieferten Installationsteams im vergangenen Jahr 16,3 und 14,1 Gigawatt (GW). Vestas dagegen konnte 11,5 GW verbuchen – noch vor den fast gleichauf erfolgreichen chinesischen Unternehmen Windey und Mingyang, deren Turbinen im vergangenen Jahr 10,1 und 9,9 GW neu ans Netz brachten. Das deutsch-dänisch-spanische Siemens Gamesa erreichte auf demselben Niveau neue Inbetriebnahmen von 9,7 GW.
Die beiden im Windenergiegeschäft etablierten europäischen Spitzenunternehmen Vestas und Siemens Gamesa erreichten dabei fast dieselben Errichtungswerte wie noch im Jahr davor. So hatte Wood Mackenzie 2022 für Vestas noch 11,8 GW gezählt und für den langjährigen Hauptrivalen Siemens Gamesa 9,3 GW. Doch weil in China 2023 alleine 75 GW Windkraft neu zur Stromerzeugung hinzugekommen waren und damit knapp 65 Prozent beziehungsweise zwei Drittel der weltweit hinzugekommenen Windstromerzeugungskapazität, überholten die führenden chinesischen Windturbinenbauer im Ranking des Marktanalysedienstes erstmals so deutlich die etablierten Markführer aus den traditionellen Windkraftwirtschaftsregionen. 2022 hatte Vestas allerdings bereits erstmals die Führungsposition dem chinesischen Wettbewerber Goldwind überlassen müssen.
Auch die chinesischen Großakteure Sany und DEC gehörten mit den von Ihnen 2023 ans Netz gebrachten Kapazitäten von 7,5 und 5,4 GW zu den zehn erfolgreichsten Windturbinenherstellern der Welt – auf Rang sieben und Rang zehn. Das US-amerikanische GE mit 7,2 GW und Nordex aus Deutschland mit 6,4 GW belegten im Wood-Mackenzie-Ranking noch die Positionen acht und neun. Dabei verlor GE um rund drei GW während Nordex 2023 fast auf den Firmenbestwert von 2021 zurückgekehrt war. Der Bedeutungsverlust im Vergleich zum Vorjahr von GE ist wohl auf den zeitgleichen deutlichen Rückgang des US-Heimatmarktes im Jahr 2023 zurückzuführen.
Noch bleiben China auf der einen und Europa sowie Amerika auf der anderen Seite im Windenergieweltmarkt indes zwei voneinander getrennte Welten. Während die etablierten europäischen und US-Turbinenhersteller GE überall auf der Welt ihre Windturbinen an die Netze bringen – außer in China –, bleiben Chinas Hersteller mit Ausnahme Goldwinds auf den nationalen Markt konzentriert. So installierten die Goldwind-Errichterteams einige Kapazitäten auch in amerikanischen Staaten sowie in der Großregion Emea zu der Europa sowie arabische und afrikanische Länder gehören.
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