Die erst im November von Vestas vorgestellte 6,8 Megawatt (MW) leistende Variante der bisher nur vereinzelt errichteten V162 mit 162 Meter Rotordurchmesser der Sechs-MW-Anlagenplattform Enventus will Vestas demnach als 7,2-MW-Modell produzieren. Zudem planen die Dänen die Herstellung eines Modells mit 172 Meter Rotordurchmesser. Es würde damit entsprechend der bisher aus der Branche bekannten Plänen der Windturbinenbauer zur vorerst größten Onshore-Windenergieanlage der Welt. Während Vestas im November die Prototyp-Errichtung des 6,8-MW-Modells für Mitte 2023 und die Auslieferung erster Kundenanlagen für das erste Quartal 2024 angekündigt hatte, legte sich das Unternehmen in seiner Mitteilung vom Dienstag für die V172 vorerst noch auf keinen Fahrplan fest.
Allerdings ist bereits klar, dass das nächste Enventus-Modell zusammen mit dem schon im Herbst angekündigten Anlagentyp V162-6.8 MW beziehungsweise dessen weiterentwickelter Variante V162-7.2 MW eine vorerst eigene Design-Linie eröffnet. Denn die Maschinenhäuser bestehen architektonisch aus zwei Containern, wobei der Hauptcontainer mittig hinter dem Rotor sitzt, die Hauptwelle vom Rotor aufnimmt und den Triebstrang trägt. Ein vom Rotor aus betrachtet links angeflanschter zweiter Container beinhaltet dagegen die Umrichter zur Taktung der Stromkurven sowie den Transformator zur Anhebung der Stromspannung vor dem Abtransport der Elektrizität durch die Kabel im Turm und zum Stromnetz. Beide Container sind modular aufgebaut. Ihre Maße eignen sich für Transporte auf gängigen Waggons und Containerschiffen.
V172-7.2 MW soll die Jahresproduktion im Vergleich zur V162-6.2 an Schwachwindstandorten um weitere zwölf Prozent erhöhen. Die Dänen planen außerdem auch eine Version der V172 mit 6,5 und eine mit 6,8 MW.