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Umfrage Solarjahr 2011

Branchenstimmung: Sonnige Zeiten oder Schatten?

Das Jahr 2010 war für die Solarbranche durchwachsen. Die Photovoltaik kann auf einen regelrechten Boom zurückblicken. In Deutschland hat sich der Markt fast verdoppelt, im internationalen Rahmen sogar verdreifacht. Allerdings kämpfen die Hersteller mit der Billigkonkurrenz aus Fernost und den Vorgaben aus der Politik. Die Branchenvertreter gehen von einem guten Jahr 2011 für die Sonnenstromwirtschaft aus, wenn auch eine Wiederholung der Zuwächse von 2010 nicht zu erwarten sind. Insgesamt bleibt Deutschland der Kernmarkt, auf den man fokussiert, aber die Hersteller und Anbieter wollen internationale Märkte stärker bedienen.

Für die Solarthermie war 2010 definitiv kein leichtes Jahr. Ihr machte die zweimonatige Fördermittelsperre schwer zu schaffen. Doch inzwischen blickt man verhalten optimistisch in die Zukunft und erwartet hohe Zuwächse für 2011. Vor allem will man sich vermehrt ins internationale Geschäft stürzen und die Forschung und Entwicklung ausbauen. Welchen Weg die Branche dabei einschlägt, zeigt sie mit ihrer Forschungsstrategie, die von der Deutschen Solarthermie-Technologieplattform (DSTTP) im Dezember veröffentlicht wurde.

Die Ergebnisse der Jahresumfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN zeigen, dass die Branche optimistisch in das neue Jahr geht.


Online dokumentieren wir die Einschätzung von Herstellern und Systemanbietern der Solarenergie, die sich an der Umfrage beteiligt haben. (Sven Ullrich)

Branchenstimmung: Hersteller von Solarzellen, Solarmodulen und Kollektoren

Holger von Hebel - © Foto: Bosch Solar Energy AG
Holger von Hebel

Holger von Hebel, Vorstandsvorsitzender Bosch Solar Energy AG

„Deutschland wird nach wie vor der weltweit größte Markt für Photovoltaik bleiben, auf dem wir als Hersteller eine starke Position halten wollen und müssen. Jedoch wird sich das rapide Wachstum dieses Jahres nicht wiederholen (der deutsche Markt hat sich 2010 so gut wie verdoppelt). Für 2011 rechnen wir mit einer Abschwächung im Wesentlichen aufgrund der erneuten Absenkung der Einspeisevergütung zum 1. Januar um 13 Prozent. Die anstehende Überarbeitung des EEG für 2012 könnte zu Verunsicherung führen.“

„Natürlich erhöht sich der Druck auf die deutschen Hersteller auch durch den weltweit steigenden Wettbewerb. Deshalb müssen die politischen Rahmenbedingungen weiterhin die Grundlage für eine profitable Entwicklung bieten. Um ihre Position als Technologieführer zu halten, müssen die deutschen Hersteller in der Lage sein, zukünftig noch stärker in die Erforschung und Entwicklung zu investieren.“

„Der Markt ist 2010 weltweit enorm gewachsen. Deutschland ist aber nach wie vor die Nummer Eins. So will Bosch Solar Energy auch im nächsten Jahr einen signifikanten Anteil seiner Umsätze auf dem Heimatmarkt erwirtschaften. Der Einfluss des deutschen Marktes wird jedoch zukünftig relativ im Verhältnis zu neuen Wachstumsmärkten sinken. Länder und Regionen in Nordamerika (USA, Kanada), Südeuropa (Italien, Spanien, Frankreich) und Asien (China, Indien) ziehen zunehmend nach. Auch Japan und Australien werden zunehmend attraktiv.“

Jörg Buschbeck - © Foto: Buschbeck GmbH
Jörg Buschbeck

Jörg Buschbeck, Vorstand Buso Bund Solardach e.G. und Inhaber der Buschbeck GmbH

Die BUSO Bund Solardach eG ist die einzige länderübergreifende Solargenossenschaft Europas mit rund 115 Partnern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Produktion der solarthermischen Anlagen erfolgt komplett in Maßfertigung. Das betrifft sowohl den Kollektor- und Speicherbau als auch die Systemtechnik.

„Das Jahr 2010 war definitiv kein leichtes Jahr für die Solarthermie. Zu Jahresbeginn stagnierten die Heizkosten. Dann sorgte die Bundesregierung mit ihrer Fördermittelpolitik für Verwirrungen und die Torschlusspanik der Verbraucher wegen der stark sinkenden Einspeisevergütung für Photovoltaik waren der dritte Faktor. Für 2011 bin ich aber zumindest für die Buso-Partnerunternehmen sehr optimistisch. Mit neuen Produkten und den zu erwartenden stabilen Rahmenbedingungen im Bereich der Fördermittel kann 2011 eigentlich nur ein gutes Jahr werden. 2011 werden wir wohl die Photovoltaik beim Wachstum überholen. Immer mehr Menschen erkennen, dass Heizenergieeinsparungen eine steuerfreie und vor allem inflationsgeschützte Anlageform sind.“

Dr. Josef Wrobel - © Foto: Centrosolar AG
Dr. Josef Wrobel

Dr. Josef Wrobel, Vorstand Marketing amp; Vertrieb Centrosolar AG

„Auch im neuen Jahr werden wir die Personaldecke weiter ausbauen, wenn auch verhalten und nicht so massiv wie 2010. Wir bekommen sehr viele Bewerbungen von Ingenieuren und Vertriebsmitarbeitern, einen Mangel können wir bisher nicht feststellen. Durch qualifizierte Personalentwicklungsmaßnahmen und einer gelebten Work-Life-Balance werden wir als Arbeitgeber weiterhin attraktiv bleiben. „

„Erneuerbare Energien und insbesondere die Photovoltaik bleiben auch 2011 für Investoren interessant. Bei einer Rendite von fünf bis acht Prozent, auf 20 Jahre gerechnet, gibt es keine berechenbare Alternative.“

„Wir gehen davon aus, dass Deutschland nach der erneuten Degression zum Jahresbeginn immer noch vierzig Prozent des weltweiten Solarmarktes ausmachen wird. Durch die finanziell attraktiven Möglichkeiten zum Eigenverbrauch erwarten wir, dass die Nachfrage nach Aufdachanlagen bis fünf Kilowatt und Industriedachanlagen bis 200 Kilowat deutlich zunehmen wird. Neben Deutschland sind Italien, England, Frankreich und die USA vielversprechende Märkte.“

Andreas Wilsdorf - © Foto: Cernergy AG
Andreas Wilsdorf

Andreas Wilsdorf, Vorstand Conergy AG

„2010 war für Solar-Deutschland ein absolutes Boomjahr. Die positiven Vorzieheffekte der Solarkürzung, die das Geschäft hier vorantrieben, werden wir 2011 jedoch in dieser Größenordnung nicht mehr sehen. Damit wird der Markt im kommenden Jahr sicherlich kein einfacherer werden. Doch gutes Geschäft wird es auch in Deutschland nach wie vor geben – mit einem Trend von der Freifläche klar zu hochqualitativen Dachsystemen. Durch die hier hervorragende Positionierung sowie unser wachsendes Großhandelsgeschäft sehen wir gute Chancen, unseren Marktanteil im Heimatland noch einmal steigern zu können.

Neben Deutschland sehen wir 2011 gutes Geschäft vor allem in Italien, Griechenland, Australien, Indien und den USA. Im Stiefelstaat werden wir unsere gute Marktposition flächendeckend weiter ausbauen und unser Projektgeschäft deutlich stärken. In Griechenland sind wir bereits bestens positioniert, werden aber unserer Volumina im B2B- sowie EPC-Bereich ausweiten. Im stark wachsenden australischen Markt wollen wir unsere gute Positionierung noch verbessern, in Indien uns dem dort sehr interessanten EPC-Geschäft noch stärker widmen. In den USA schließlich steht für uns der Ausbau unserer Systemhersteller-Position sowie des Projektgeschäfts klar im Fokus. Daneben schauen wir uns natürlich ständig neue, vielversprechende Märkte an. Hier haben wir vor allem Großbritannien, die Slowakei und die Benelux-Länder auf unserer ganz persönlichen „Watchlist“. Alles in allem lassen uns das breite internationale Marktwachstum sowie unsere hier einzigartige Aufstellung optimistisch ins Jahr 2011 blicken.

Uwe Hering - © Foto: Odersun AG
Uwe Hering

Uwe Hering, Vorstand Vertrieb und Produktmarketing Odersun AG

„Odersun fokussiert in 2011 auf Segmente, die weit weniger von Einspeisetarifen beeinflusst werden: die Bereiche der gebäudeintegrierten Photovoltaik. Dafür fertigen wir individuelle Solarkomponenten für Fassaden, Dächer oder Sonnenschutz, die Energie erzeugen und weitere Funktionen in der Gebäudehülle erfüllen. Auch bei diesen neuen PV-Anwendungen ist der deutsche Markt vorn an, gefolgt von Italien und Frankreich. Wir bleiben jedoch flexibel, denn am Ende entscheidet die Qualität der Projekte.“

Uwe Schäfer - © Foto: Q-Cells SE
Uwe Schäfer

Daniel Schäfer, Team Leader Market Research Q-Cells SE

“Der deutsche Markt wird auch in 2011 eine entscheidende Rolle spielen. Kein anderes Land zeigt sich bisher auf einem vergleichbaren Niveau hinsichtlich der Neuinstallationen. Weiter wichtige Zukunftsmärkte sieht Q-Cells SE in Italien, USA und Japan sowie in Regionen mit hohen Stromtarifen. In bestehenden Märkten erwarten wir eine Anpassung in Frankreich. Jedoch sehen wir keine weiteren Versuche bestehende Feed-In-Tarife rückwirkend anzupassen. Zu weiteren Einschränkungen kommt es auf „überhitzten“ Märkten aber auch zu weiteren Initiativen der PV-Förderung in Märkten, die bisher nicht auf dem Parkett standen.“

Johan Wallgren - © Foto: Q-Cells SE
Johan Wallgren

Johan Wallgren, Director Human Resources Q-Cells SE

“Die Q-Cells SE hat derzeit weltweit rund 2.500 Mitarbeiter, davon ca. 2.000 in Deutschland. Natürlich ist unser Personalbedarf in den nächsten Jahren von der Branchen- und Geschäftsentwicklung abhängig. Aber grundsätzlich spüren auch wir einen Fachkräftemangel. Dieser Mangel an Ingenieuren ist bekannt und branchenübergreifend. Kurz- und mittelfristig arbeiten wir daran, neue Recruiting-Kanäle zu etablieren, die einen direkten Zugang zu unseren gesuchten Zielgruppen sicherstellen. Langfristig werden wir einen konsequenten Ausbau und die Kommunikation unserer Arbeitgeberattraktivität sowie verstärkte interne Personalentwicklung verfolgen.“

Jürgen Korff - © Ritter Energie- und Umwelttechnik
Jürgen Korff

Jürgen Korff, Geschäftsführer Marketing amp; Vertrieb Ritter Energie- und Umwelttechnik

Wir müssen uns allerdings aus unserer starken Abhängigkeit vom deutschen Markt lösen und die Internationalisierung vorantreiben. Anfang 2012 werden wir einen neuen Kollektortyp herausbringen, der gegenüber dem heutigen Modell noch einmal 20 Prozent effizienter sein wird. Außerdem sind wir mit der Marke XL-Solar 2009 ins Großanlagengeschäft eingestiegen. Energieintensive Betriebe, etwa Brauereien, Hotels, Gaststätten oder Betreiber von Fernheizungsanlagen, suchen seit langem nach Möglichkeiten, ihre hohen Energiekosten zu senken. Diesen Markt werden wir jetzt durch schlüsselfertige Angebote bedienen. Allerdings können wir mittelfristig noch nicht damit rechnen, dass wir über die Verkäufe von Großanlagen die Einbrüche bei Privatkunden kompensieren. Das wird Zeit brauchen.“

Lars Waldmann | Lars Waldmann - © Foto: Q-Cells
Lars Waldmann | Lars Waldmann

Lars Waldmann, Director Public Relations Schott Solar AG

„Deutschland ist nach wie vor der wichtigste Markt für Photovoltaik und bleibt es mit einer Größe von etwa fünf Gigawatt aus unserer Sicht auch 2011. Neue Märkte rücken deutlich auf. Als global agierendes Unternehmen verfolgt SCHOTT Solar eine konsequente Strategie der Effizienzsteigerung und des Wachstums, dazu werden wir unsere internationalen Märkte in den Fokusländern weiter ausbauen. In Europa sehen wir neben Deutschland vor allem Frankreich, Italien, Griechenland und Großbritannien als Zukunftsmärkte, in Übersee konzentrieren wir uns auf die USA und mit Australien, Indien und China sehen wir auch im asiatischen Raum Aktivität.“

„Der enge Dialog mit den Kollegen aus der gesamten Erneuerbaren-Energie-Branche und der Politik wird 2011 entscheidend dafür sein, wie sich die Photovoltaik entwickelt. Politik schafft Rahmenbedingungen und stimuliert Investitionen sowie Forschung und Entwicklung. Die Zukunftstechnologie Photovoltaik muss von der Politik gleichermaßen gefordert und unterstützt werden. Ein wichtiger Schritt für eine Verständigung auf eine nachhaltige Energieversorgung ist der „Wegweiser für die Photovoltaik“, den der BSW zusammen mit der Branche entwickelt hat. Diesen gilt es nun gemeinsam mit Leben zu füllen.“

Peter Thiele - © Foto: Sharp Energy Solution Europe (SESE)
Peter Thiele

Peter Thiele, Executive Vice President Sharp Energy Solution Europe (SESE)

„Für 2011 erwarten wir ein leicht gebremstes Wachstum im PV Markt. Die Märkte verschieben sich, wodurch Unternehmen stärker denn je gefordert sind, ihre Geschäftsmodelle auf die Marktdynamik einzustellen. Das bedeutet einerseits die Internationalisierung der Marktzugänge in Europa, aber auch in Asien oder den USA. Zum anderen werden wir eine höhere Spezialisierung der PV-Lösungen auf die jeweiligen Marktbedürfnisse sehen, weg vom „one fits all“-Modell.“

„Als global agierender Technologiekonzern mit 50-jähriger Solar-Erfahrung ist Sharp in der Lage, auch in hochdynamischen Zeiten diesen Geschäftsbereich weiter voranzutreiben: 2011 werden wir die Produktion der Back Contact Technologie aufnehmen, die Kapazität in unserer Fabrik in England verdoppeln und in Italien eine Dünnschichtfabrik eröffnen. Auch unsere etablierte internationale Infrastruktur sowie Fabriken in den Key-Märkten Japan, Europa und den USA sichern uns wichtige Wettbewerbsvorteile.“

Wolfgang Lange - © Foto: Solar Frontier Europa GmbH
Wolfgang Lange

Wolfgang Lange, Geschäftsführer Solar Frontier Europa GmbH

„Die Märkte – und vor allem auch das politische Umfeld – lässt sich nie genau vorhersagen. Solar Frontier ist aber der Meinung, dass Länder wie Italien, Frankreich und auch England an Bedeutung für die Solarindustrie weiter gewinnen werden – auch wenn Deutschland 2011 der Motor des Photovoltaik (PV)-Marktes in Europa bleiben wird. Frankreich und England stecken noch in den Kinderschuhen, was die dortige PV-Industrie angeht. Die politischen Debatten bzw. Änderungsansätze zur Solarförderung insbesondere in Tschechien führen zu einer Verunsicherung bei Investoren.“

„Solar Frontier beginnt das Jahr 2011 mit starken Vertriebspartnern. Dank unseres zentralen Standorts München sind wir in Europa bestens positioniert, um alle Kernmärkte zu entwickeln. Wir erwarten nicht nur deswegen ein gutes Geschäftsjahr, sondern auch, weil das Investitionsklima in Europa wieder positiver ist. Allerdings müssen die politischen Rahmenbedingungen stimmen, damit Unternehmen und Privatleute in Solarenergie investieren.“

Stefan Säuberlich - © Foto: Solon SE
Stefan Säuberlich

Stefan Säuberlich, CEO Solon SE

„Wir erwarten, dass Deutschland auch 2011 der größte Markt für Solartechnik sein wird, allerdings bei einem etwas geringeren Zubau als in diesem Jahr. Zu Jahresbeginn dürfte die Nachfrage wie in jedem Jahr eher verhalten sein, da potentielle Käufer in Erwartung sinkender Preise ihre Entscheidung hinauszögern werden. Zugleich steht jedoch eine Entscheidung zur Ausgestaltung des EEG ab 2012 an und die Bundesregierung wird angesichts des starken Marktwachstums im vergangenen Jahr weitere Absenkungen oder gar die Einführung eines Deckels prüfen. Dies wird voraussichtlich zu ähnlichen Vorzieheffekten führen wie im laufenden Jahr.“

„Auch im Jahr 2011 wird die Solarbranche sich erneut sehr flexibel aufstellen müssen, um ihr Angebot auf die sich verändernden Förderbedingungen abzustimmen. Als aussichtsreiche Wachstumsmärkte sehen wir zurzeit in Europa Italien, Frankreich und Großbritannien sowie die USA und Indien. In den anderen asiatischen Wachstumsmärkten wie China und Japan hingegen bestehen aus unserer Sicht kaum Absatzmöglichkeiten für europäische Hersteller.“

Christoph von Bergen - © Foto: Sputnik Engineering AG
Christoph von Bergen

Christoph von Bergen, Geschäftsführer Sputnik Engineering AG

„Es ist eine ständige Herausforderung, sich auf den Solarmärkten neu zu positionieren. So ist es zum Beispiel seit Oktober 2010 in Deutschland viel stiller geworden. In Frankreich wurden die Gesetze fast über Nacht angepasst, in der Tschechischen Republik werden gar keine Großanlagen mehr gebaut. Wir rechnen damit, dass der italienische Solarmarkt im ersten Halbjahr 2011 sehr gut laufen wird. Für das zweite Halbjahr gehen wir dagegen von einem stärkeren Wachstum in Deutschland aus.

„Es ist extrem wichtig, flexibel zu sein. Um unsere Flexibilität zu erhöhen, haben wir im April 2010 die Sputnik Engineering International AG gegründet. Die neue Tochterfirma ist für den Vertrieb, den Service und die Kundenberatung in den Ländern zuständig, in denen Sputnik bisher noch keine eigene Niederlassung hat. Key Account Manager in Belgien, der Tschechischen Republik und in Großbritannien betreuen unsere Kunden in Zweigniederlassungen vor Ort.“

„Sputnik Engineering wird im kommenden Jahr Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von 1,2 Gigawatt fertigen. Wir werden unser Personal insbesondere in den Bereichen Entwicklung und Produktmanagement aufstocken, damit wir mit neuen Produkten noch schlagkräftiger die Kosten senken und preislich konkurrenzfähig bleiben können.“

Branchenstimmung: Hersteller von Wechselrichtern und Komponenten

Christoph Panhuber - © Foto: Fronius International
Christoph Panhuber

Christoph Panhuber, Leiter der Solarsparte bei Fronius International

„Deutschland wird nach wie vor eine äußerst wichtige Rolle im Bereich Photovoltaik spielen. Aufgrund der Absenkung der Einspeisevergütung wird sich der Photovoltaikmarkt in Deutschland rückgängig verhalten. Wir sind jedoch der festen Überzeugung, dass Deutschland weiterhin weltweit die Nummer Eins bleiben wird.“

„Die wichtigsten Märkte 2011 werden neben Deutschland noch Italien, UK, USA und Australien sein. Alle diese Märkte weisen ein sehr günstiges Marktumfeld auf. Das höchste Wachstum erwarten wir uns für Australien, da dort im Jahr 2010 eine Fronius Solarelektronik Tochtergesellschaft gegründet wurde. Der Markt kann jetzt dementsprechend intensiver bearbeitet werden.“

Andreas Schlumberger - © Foto: Kaco New Energy
Andreas Schlumberger

Andreas Schlumberger, Sprecher von Kaco New Energy

„Auch nächstes Jahr wird Deutschland der weltweit größte Markt bleiben. Die wichtigsten Zielmärkte liegen in Frankreich, Italien, China und Nordamerika. Aber die Märkte entwickeln sich langsamer, die Dynamik wird wohl weniger heftig sein. Die Regierungen haben dazu gelernt und agieren insgesamt vorsichtiger.“

„In Deutschland sind 13 Prozent Reduktion gesetzt. Darüber hinaus wird derzeit eine weitere unterjährige Vergütungskürzung zur Jahresmitte diskutiert. Im Wesentlichen wird es von den Preisen der Module und der Gewinnerwartung der Installateure abhängen mit welcher Rendite PV-Anlagenbetreiber rechnen dürfen. Allerdings muss man auch fragen, welche Investition eine sichere Rendite erbringt – und seien es künftig auch nur mehr vier Prozent.“

Hürden des Geschäfts: „Vor allem die Unwägbarkeiten der Nachfrage („Schweinezyklus“) – ausgelöst durch eine Politik, die den Lobbyforderungen der konventionellen Stromanbieter folgt.“

Volker Wasgindt - © Foto: SMA
Volker Wasgindt

Volker Wasgindt, Sprecher von SMA

„Eine konkrete Vorhersage der Entwicklung der weltweiten Photovoltaik-Märkte in 2011 ist zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der zu erwartenden Veränderungen der Förderbedingungen in einzelnen Ländern nur sehr schwer möglich. Wir rechnen insgesamt für 2011 mit einem Wachstum der weltweit neu installierten Leistung von bis zu 20 Prozent, können aber gleichzeitig auch einen leichten Marktrückgang von bis zu 10 Prozent nicht ausschließen.“

Branchenstimmung: Systemanbieter

Klaus Gehrlicher - © Foto: Gehrlicher Solar AG
Klaus Gehrlicher

Klaus Gehrlicher, Vorstandsvorsitzender Gehrlicher Solar AG

„Die Internationalisierung der Branche wird weiter voranschreiten. Neben den europäischen Kernmärkten sehen wir das größte Potenzial in den USA und in Indien. Für 2011 erwarten wir zudem Kostensenkungen der Hersteller, eine Fortsetzung der begonnenen Marktkonsolidierung sowie einen Zuwachs asiatischer Produkte am Weltmarkt. Gleichzeitig wird deutsche Qualität, vor allem in der Projektentwicklung, der technischen Planung und dem Anlagenbau, weiterhin international sehr gefragt sein.“

Lars Falck (rechts); Bernd Schappert (zweiter Geschäftsführer - links) - © Foto: Juwi Solar
Lars Falck (rechts); Bernd Schappert (zweiter Geschäftsführer - links)

Lars Falck, Geschäftsführer Juwi Solar

(auf dem Foto rechts, links. Bernd Schappert, zweiter GF von Juwi Solar)

„2011 wird eines der turbulentesten Jahre der PV-Industrie. In vielen Ländern wurden oder werden die Vergütungen für Solarstromproduktion oder -Einspeisung gesenkt. Als Konsequenz müssen und werden die Komponenten- und Anlagenpreise fallen. Der Markt wird nicht in gleichem Maße wachsen wie in 2010. In Deutschland und Tschechien wird sich die Installation sogar deutlich reduzieren. Es ist von einem Überangebot an Modulen auszugehen, weil die Produktionskapazitäten für Silizium und Module deutlich mehr ansteigen als die Nachfrage. Bereits jetzt bilden sich Lagerbestände in der Lieferkette. Da Juwi in vielen Ländern gut aufgestellt ist, werden wir flexibel auf Marktschwankungen reagieren können.“

Dr. Andreas Hänel - © Foto: Phoenix Solar AG
Dr. Andreas Hänel

Dr. Andreas Hänel, Vorstandsvorsitzender Phoenix Solar AG

„Die Phoenix Solar AG plant im Geschäftsjahr 2011 weiter zu wachsen und intensiv das internationale Geschäft weiter auszubauen. Nach einem turbulenten Solarjahr 2010 erwarten wir uns 2011 insbesondere in Italien und Frankreich signifikante Umsatzsteigerungen und erste Umsätze in den USA. Unsere Fokusmärkte sind die Hauptmärkte in Europa und die USA. In Deutschland müssen wir Politik und Öffentlichkeit davon überzeugen, welchen wahren Wert der Photovoltaikstrom für Deutschland hat – und dass Photovoltaik für das Erreichen des Nationalen Aktionsplans unverzichtbar ist.“

„Auch 2011 werden wir unseren Kunden wieder Neuheiten präsentieren, unter anderem Unterkonstruktionen für verschiedenste Anwendungen. Im Bereich Fachgroßhandel werden wir die Dienstleistungen für unser Vertriebspartnernetz weiter ausbauen – dazu gehören u.a. ein erweitertes Angebot unseres Phoenix Solar Trainingscenters, längere Servicezeiten sowie ein verbesserter technischer Support.“

Andreas Knoch, Marketingleiter Solarwärme bei Wagner amp; Co Solartechnik

„Für den deutschen Solarwärmemarkt erwarten wir 2011 moderates Wachstum. Der Trend der letzten zwei Jahre zu kleineren Solar-Warmwasser-Anlagen wird sich nach unserer Einschätzung langsam wieder umkehren zugunsten der Kombisysteme.“

Christof Biba, Marketingleiter Solarstrom Wagner amp; Co.

„Europa wird in 2011 der dominierende Photovoltaikmarkt weltweit bleiben und Deutschland das Zugpferd. Kleine und große Investoren werden weiterhin mit angemessenen Renditen rechnen können und so den Ausbau der PV als wichtige Stütze der erneuerbaren Energieversorgung voranbringen. Der Trend geht zu mehr und nachhaltigerer Qualität bei Produkten, Installation und Service.“

Michael Preißel - © Foto: MP-Tec
Michael Preißel

Michael Preißel, Geschäftsführer von MP-Tec

„Zusätzliche Förderabsenkungen gefährden die gesamte Solarbranche. Trotz der stetigen Absenkung der Förderung im Solarbereich wird Deutschland auch in 2011 der wichtigste Markt sein. Allerdings ist hier mit einem Rückgang der Zubauraten im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen. MP-Tec schätzt den Zubau für 2011 mit etwa fünf bis sechs Gigawatt ein. Daneben zählen wir auch Italien zu einem der wichtigsten Zielmärkte für Photovoltaik. Abhängig von der Reduzierung der Modulpreise und dem Verhalten der Banken bei der Kreditvergabe, ist jedoch in allen bestehenden Märkten mit Veränderungen zu rechnen. Sollte das EEG in 2011 unterjährig noch einmal korrigiert werden, könnte das die Solarbranche in Deutschland ersticken! Auch andere europäischen Länder orientieren sich an veränderten Gesetzmäßigkeiten, so dass auch international ein Risiko für den Solarmarkt besteht.“