Das Aachener Energiehandelshaus der Stadtwerke-Kooperation Trianel baut sein virtuelles Kraftwerk weiter aus. Dazu arbeitet Trianel jetzt auch mit Neue Energie Steinfurt (NEST) mit Sitz im münsterländischen Ahaus an der weiteren Anbindung von Ökostromanlagen und Speichern an dieses virtuelle Kraftwerk. Konkret nutzt Trianel die flexibel einsetzbare Fernwirktechnik von NEST für die Anbindung der Anlagen.
Verschiedene Technologien einbinden
Die NEST Box ist ein System für die Direktvermarktung von Strom und die Erbringung von Regelenergie. Durch die vielen verschiedenen Schnittstellen können ganz unterschiedliche Anlagen eingebunden werden. „Wir freuen uns, mit NEST einen kompetenten Partner für den weiteren Ausbau unseres virtuellen Kraftwerks gefunden zu haben“, betont Lars Becker, Leiter Virtuelles Kraftwerk bei Trianel. „Durch die Energiewende werden immer mehr Großkraftwerke aus dem Markt ausscheiden. Mit dem virtuellen Kraftwerk und der Fernwirktechnik von NEST können wir alternativen Erzeugern und Speichertechnologien ermöglichen, ihre Leistungen flexibel einzusetzen, um auftretende Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.“
Anlagen optimiert vermarkten
Das hat auch für die Anlagenbetreiber einen riesigen Vorteil. „Denn mit unserer Flex-Optimierung können wir für Anlagenbetreiber eine betriebswirtschaftlich optimierte Anlagenführung sicherstellen“, erklärt Lars Becker. „Trianel übernimmt hierbei die Steuerung und Optimierung der flexibilisierten Anlagen und vermarktet den produzierten Strom gewinnmaximierend auf allen Energiemärkten über eine eigene 24/7 Handelsabteilung.“
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Anschluss beschleunigt
Durch den Einsatz der neuen Technik von NEST schaffe Trianel eine zuverlässige Basis für die Anbindung weiterer Anlagen an das System. „Denn mit der Steigerung der Effizienz des Anschlussprozesses ermöglichen wir immer mehr Anlagenbetreibern die optimierte Vermarktung ihrer Anlagen durch Trianel und unterstützen mit unserer Fernwirktechnik die Energiewende“, betont Reiner Buss, Geschäftsführer von NEST.
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Stabilität der Netze sicherstellen
Denn mit der Ausweitung des virtuellen Kraftwerks bekommt das Netz und auch der Strommarkt mehr Flexibilität zur Verfügung gestellt. „In einer zunehmend dezentralen Energiewelt gewinnen virtuelle Kraftwerke aufgrund der wachsenden Anzahl kleinerer Anlagen wie Biogasanlagen, Speicher, Blockheizkraftwerke sowie Wind- und Photovoltaikanlagen an Bedeutung“, weiß Lars Becker. „Sie spielen eine entscheidende Rolle für die Stabilität der Netze und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit.“
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Drei Gigawatt Leistung integriert
Immerhin ist das virtuelle Kraftwerk von Trianel inzwischen schon üppig angewachsen. Insgesamt bündelt das Aachener Energiehandelshaus rund 700 dezentrale Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von zusammen über 3.000 Megawatt. Dies entspreche einer Leistung von rund vier Großkraftwerken. Trianel steuert die angebundenen Anlagen über ein gemeinsames Leitsystem in Aachen. Darüber werden sie auch an den Strommärkten optimal vermarktet. (su)