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Taiwan schickt nächste 2,7 Gigawatt Offshore-Windkraft an den Start

Das zuständige Wirtschaftsministerium veröffentlichte eine Liste mit fünf bezuschlagten Projekten mit Erzeugungskapazitäten von 240 bis 800 Megawatt (MW). Damit fiel das Ørsted-Projekt Greater Changhua Northeast mit 570 MW, das noch Anfang Juli in einem Bieterranking erschien, weg. Das Ministerium hatte aber dann schon angekündigt, dass ein Projekt wegen überlappender Projektzonen wegfallen müsse. Die jetzt weitgehend für den Projektstart freigegebenen Gebiete sind Formosa 6 mit 800 MW, Youde mit 700 MW, Fengmiao 2 mit 600 MW, Formosa 3/Haiding 1 mit 360 MW sowie Deshuai mit 240 MW. Dabei kommen in dieser Reihenfolge Shinfox, Synera Renewable Energy, die Infrastrukturfonds-Gesellschaft CIP, ein Joint Venture der vom australischen Konzern Macquarie neu geschaffenen Tochter Corio und des Ölkonzerns Total sowie Enervest zum Zuge.

Die bezuschlagten Unternehmen haben nun bis Anfang November Zeit, um endgültig das Weiterführen der Projekte bis zum notwendigen Vertrag mit der Regierung über den Windparkbetrieb anzukündigen – und damit die Projektierung bis zum Bau einzuleiten. Ihre Vorhaben gehören zu der im April gestarteten Ausschreibungsrunde 3.2 des Landes. Wann die Projekte ihren Betrieb aufnehmen sollen, ist bisher nicht konkret festgelegt. Ausschreibungsrunde 3.2 folgte auf Ausschreibungsrunde 3.1 vom Dezember 2022, als Taiwan sieben Projektflächen an sechs Projektierer mit einer Gesamterzeugungskapazität von drei GW bezuschlagt hatte. Die 3.1-Windparks sollen 2026 und 2027 ihren Betrieb aufnehmen.

Nach der Inbetriebnahme der ersten Offshore-Windparks 2017 und 2019 sind bis Ende 2023 bislang 2,1 Gigawatt (GW) Meereswindkraft für Taiwans Stromversorgung in Betrieb gegangen. 2023 war auch der 376-MW-Windpark Formosa 2 als erstes Projekt aus der zweiten Ausschreibungsrunde in Betrieb gegangen. Diese Auktionsrunde hatte im Dezember 2022 die abschließende Entwicklung und den Bau von rund 3,8 GW Offshore-Windkraft freigegeben. Seit diesem Jahr, seit 2024 also, geht es nun mit den Inbetriebnahmen der Runde-2-Projekte kontinuierlich voran: Im April startete der 900-MW-Windpark Grater Changhua 1 & 2a den Vollbetrieb. Im Mai folgte Chanfang-Xidao mit ebenfalls 600 MW. Noch bis Ende des Jahres soll Yunlin mit 640 MW in Betrieb gehen. Beim 1-GW-Windpark Hai Long hat nun der Bau begonnen und beim 295-MW-Vorhaben Zhong Neng entstehen inzwischen die ersten fertig errichteten Turbinen.

Bis 2030 will Taiwan 13 GW Offshore-Windkraft in Betrieb nehmen, bis 2050 insgesamt 55 GW. Viele der ersten Projektierungen haben bisher deutliche zeitliche Verzögerungen auch während der Bauphase hinnehmen müssen.