Energy Brainpool hat für die Ermittlung der zu erwartenden Erlöse bis 2035 drei Szenarien betrachtet: In dem Szenario 1 - Low Price wird vorausgesetzt, dass das Ziel von 80 Prozent Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch bis 2050 umgesetzt wird. Darin steigen die Preise für Kohle, Gas und Öl. Im zweiten, dem Standard-Szenario sinken die Preise dieser fossilen Energien, im dritten, konservativen Szenario wird davon ausgegangen, dass die EU-Energy-Annahme von 57 Prozent Erneuerbaren für 2050 zutreffen. Dort steigen die Preise für fossile Energien noch massiver. Der EUA-Preis, also Emissionszertifikate oder European Emission Allowances Auction, sinkt im ersten Szenario und steigt in den beiden anderen Szenarien.
Wie man in der Grafik sieht, ist die Bandbreite der Erlöse groß. Im Standardszenario kann eine Offshore-Anlage im Jahr 2025 einen Erlös von 53 Euro pro Megawattstunde erzielen. Im Jahr 2035 kann der Erlös auf 76 Euro steigen. Das konservative Szenario liegt derweil im Jahr 2025 deutlich mit 23 Prozent über dem niedrigen Szentario. 2035 hat sich der Trend verstärkt auf einen Unterschied von 37 Prozent.
Energy Brainpool verweist noch auf den Aspekt der negativen Strompreise. Anlagen, die keine Vergütung erhalten, gehen vom Netz, sobald negative Strompreise auftreten. Die anderen Anlagen bleiben dran. Im Zuge der Zunahme von negativen Strompreisen werden reine Marktanlagen immer häufiger abgeschaltet, während die anderen Strom produzieren. Dadurch können Marktanlagen nicht so viel Strom produzieren. Im Standard-Szenario werden 95 Prozent des Offshore-Stroms vermarktet. An dieser Stelle gibt es für die Offshore-Betreiber aber ein Risiko. Am Ende ergibt sich bei Berücksichtigung der reduzierten Menge im Standardszenario bei einem Megawatt ein Jahrespreis von 161.120 Euro bei 3.200 Volllaststunden. 231.040 Euro sind es dort im Jahr 2035. Mehr hier.
(Nicole Weinhold)