Die Förderung von Batteriespeichern für kleinen Photovoltaik-Anlagen endete 2015. Aber sie soll weiter gehen. Derzeit arbeitet die Bundesregierung noch an dem neuen Programm, das Anfang 2016 starten sollte. Wann und mit welchen Konditionen die Förderung weiter geht, ist noch offen. Schon jetzt steht aber für die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg fest, dass sich die Installation eines Solardachs auch ohne Speicher unter aktuellen Konditionen lohnt.
Das Solar Cluster rechnet vor, dass Anfang 2006 schlüsselfertige Aufdachanlagen bis zehn Kilowatt Leistung (kW) im Durchschnitt um die 5.000 Euro pro kW kosteten. 2014 waren es 1.640 Euro pro kW. „Jetzt beträgt der durchschnittliche Preis sogar nur noch 1.490 Euro“, so Carsten Tschamber. Hinzu komme die Kostensenkung durch erhöhte Profitabilität des Eigenverbrauchs. Ein durchschnittlich um zwei Prozent gestiegener Strompreis mache es noch attraktiver, Solarstrom selbst zu nutzen. Für Entlastung sorgt ein weiterer Aspekt: Im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2016 bleibt die Förderung für neue Hausdachanlagen bis zehn Kilowatt installierter Leistung mit 12,31 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gleich hoch – bis September sank der für 20 Jahre garantierte Satz monatlich.
Eigenverbrauch treibt Rendite
Treiber der Rendite ist laut Tschamber nicht mehr die Einspeisung, sondern ganz klar der Eigenverbrauch. Denn Strom aus einer neuen Photovoltaik-Anlage sei nur etwa halb so teuer wie Strom vom Energieversorger. Das Solar Cluster rechnet vor, dass der Haushaltsstrompreis derzeit netto bei rund 25,5 Cent pro Kilowattstunde liegt, und die Kosten für den Photovoltaikstrom vom eigenen Dach sind inzwischen auf 11 bis 13 Cent pro kWh gesunken. "Wer also den eigenen Solarstrom verbraucht und nicht verkauft, spart die Differenz von derzeit rund 13 Cent – um so viel ist der Eigenverbrauch lukrativer", erklärt die Branchenvereinigung.
Um mit der Solaranlage Renditen von fünf bis sechs Prozent zu erreichen, sollten die Besitzer daher den Eigenverbrauch möglichst erhöhen. Das bedeutet: Ihren Stromverbrauch im Haus auf den von der PV-Anlage gelieferten Strom abstimmen. Eine sorgfältige Dimensionierung und Planung der Anlage sei dafür unabdingbar. Das Solar Cluster rät, sich dazu an spezialisierte Firmen aus der Region zu wenden.
In der Regel sei der Eigenverbrauch ohne zusätzliche Maßnahmen auf 25 bis 30 Prozent begrenzt. "Ein Mittel, um ihn zu erhöhen, ist die Verlagerung des Stromverbrauchs in die Mittagsstunden. Die Spülmaschine oder der Wäschetrockner werden dann zwischen 11 und 15 Uhr und nicht am Abend angestellt. Eine weitere Möglichkeit ist, die Module nicht nach Süden wie üblich, sondern nach Osten und Westen auszurichten." Ihr Ertrag reiche bis in die Abendstunden, wenn die Bewohner wieder im Haus sind. Der Eigenverbrauch könne in diesen Fällen auf 30 bis 40 Prozent steigen. Eine weitere Maximierung sei mit Batterien möglich. Sie stehen derzeit an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit und werden finanziell gefördert.
KfW-Programm zur Speicherförderung
Wer seinen Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 60 Prozent erhöhen will, kann das mit Batterien tun. Gefördert werden die Solarstromspeicher entgegen ersten Ankündigungen nun doch weiter. Das KfW-Programm „Erneuerbare Energien – Speicher (275)“ soll dieses Jahr in modifizierter Form fortgesetzt werden – bis 31. Dezember 2015 gab es hier zinsgünstige Kredite und einen Tilgungszuschuss von 30 Prozent. Solare Batteriespeicher können seit diesem Jahr aber auch in den Programmen „Erneuerbare Energien (270, 274)" und „Energieeffizient Bauen (153)" mitfinanziert werden.