Das malaysische Ministerium für Energie, Umwelttechnologie und Wasser fordert mehr Anreize, um die Investitionen in die erneuerbaren Energien weiter zu steigern. „Gegenwärtig gibt es noch erheblich Schwierigkeiten, finanzielle Unterstützung für Projekte zu bekommen“, sagt der malayische Energieminister Datuk Seri Peter Chin. „Die Unternehmen der erneuerbaren Enegien haben immer noch ziemlich unattraktive Aussichten, eine Investition zu erhalten, trotz der Tatsache, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Welt anhält. Es ist eine Herausforderung für Malaysia, auf diesem Gebiet voranzukommen. Die Projekte werden in der Regel durch Anleihen finanziert, die derzeit nur teuer und schwer zu bekommen sind, ein Ergebnis des Unsicherheitsniveaus, das mit dieser Industrie verbunden ist. Trotz dem, dass die Regierung bestrebt ist, die Anwendung der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und dass sie das angesichts der gewaltigen natürlichen Ressourcen des Landes auch tun kann, hat Malaysia bisher nicht die Kraft, finanzstarke Investoren anzuziehen.“ Erneuerbare Energien spielen bei der Stromproduktion in Malaysia bisher noch kaum eine Rolle. Ihr Anteil beträgt weniger als 5 Prozent, die jährliche Solarstromproduktion liegt bei etwa einer Gigawattstunde. Insgesamt strebt die Regierung in Kuala Lumpur die Zielmarke von 5 Prozent erneuerbare Energien bis 2015 an.
Probleme sind hausgemacht
Trotz der Einführung einer Einspeisevergütung sind die Probleme aber hausgemacht. Denn die malaysische Regierung hat den Zubau stark gedeckelt. Dass es nicht am Desinteresse der Investoren sondern an diesem Deckel liegt, zeigt die Tatsache, dass es nur wenige Stunden dauerte, bis nach der Freischaltung des Servers für Anmeldungen am 1. Dezember 2011 die Obergrenze der Zubaukapazität bereits nach wenigen Stunden erreicht war. Diese Erkenntnis ist nun auch bei der Regierung angekommen. Die Industrie brauche auf diesem Gebiet mehr know-how und effektivere Wege, um die Anwendung der erneuerbaren Energien auszubauen und um ausländische Investoren anzuziehen.
Kaum Fachpersonal
Neben der Forderung, die Rahmenbedingungen zu verbessern, weißt Datuk Seri Peter Chin darauf hin, dass die Synergieeffekte, die das Land hat, besser genutzt werden müssen. „Das Land ist stark auf dem elektronischen Sektor, was ein großer Vorteil ist, weil man dieses Potenzial auf dem Markt der erneuerbaren Energien einsetzen kann“, sagt er. „Viele international namhafte Firmen investieren hier und unsere Starke Elektroindustrie ist einer der Hauptgründe dafür.“ Allerdings sind es weniger die Module, die in Malaysia das Problem sind. Das Land ist inzwischen nach China und Japan der drittgößte Modulhersteller in der Welt. Vielmehr ist es der Aufbau und der Betrieb der Anlagen. Es gibt in Malaysia kaum Lieferanten von Komponenten und zu wenig Fachpersonal, das mit der Handhabung des Equipments vertraut ist. „Das treibt die Unterhalts- und Betriebskosten in die Höhe und ist eine weiterer Grund, dass es so kompliziert ist“, sagt Datuk Seri Peter Chin. (Sven Ullrich)