Das niedersächsische Unternehmen Freqcon aus Walsrode, spezialisiert auf Umrichter- und Speichersysteme, hat jetzt einen Hybrid-Energiespeicher für das Smartgrid-Testfeld Tallaght geliefert. Laut Hersteller kombiniert das speziell für den irischen Markt entwickelte System Ultracapacitors von Maxwell Technologies mit Lithium-Ionen-Batterien zur Unterstützung der Netzstabilität durch ultra-schnelle Spannungs- und Frequenzregelung. Nach eigenen Angaben ist Freqcon, Gewinner des German Renewable Awards 2014, das erste Unternehmen, das Energiespeichersysteme entsprechend der irischen DS3 Netzregelung im Einsatz hat.
Das Testfeld nutzt den sogenannten Microgrid Stabilizer von Freqcon zur Spannungs- und Frequenzstabilisierung. Dabei werden die erwähnten Superkondensatoren (Ultracapacitators) für eine schnelle Frequenzregulierung eingesetzt, Lithium-Ionen Batterien werden zur Spitzenlastverschiebung sowie für Kurzzeitreserven genutzt.
Priorität für Smartgrid-Projekte in Irland
„Smartgrid-Projekte haben in Irland Priorität. In Abhängigkeit von lokalen Gegebenheiten können die Herausforderungen bei der Netzstabilität ganz unterschiedlich ausfallen,” sagt Dudley Stewart, Generalsekretär des Testfeld-Betreibers Mega. Ohne weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Netzes könnten in Zukunft viele Windparks an sehr windigen Tagen im leistungsreduzierten Betrieb laufen müssen. Das Smartgrid-Testfeld in Tallaght soll nun zeigen, wie eine Kombination aus Energiespeicherung und intelligenter Leisrungselektronik Stabilitätsprobleme in einem Inselnetz minimieren kann.
1.500 MW zusätzliche Windleistung bis 2020
Die Windenergie hat sich laut Irischen Windenergieverband Iwea in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Teil der Wirtschaft entwickelt. So seien allein 2014 Investitionen in Höhe von 350 Millionen Euro von der Branche ausgelöst worden. Mehr als 3.400 Menschen seien in der Windenergie beschäftigt.
Bis 2020 soll zudem noch einiges passieren: „Uns bleiben noch sechs Jahre, um die EU-Klimaschutzziele zu erreichen“, sagt Kenneth Matthews, CEO der Iwea. Jährlich müssten, laut der Studie "The Value of Wind Energy to Ireland" von Pöyry und Cambridge Econometrics, jedes Jahr rund 250 MW neu errichtet werden, um die benötigten zusätzlichen 1.500 MW Leistung zu erreichen. Stand Januar 2015 waren in Irland 2.263 MW installiert. Die zusätzlichen Parks würden insgesamt Investitionen von 2,4 Milliarden Euro auslösen. „Als ein Land, das derzeit 89 Prozent der benötigten Energie importieren muss, brauchen wir die Windenergie für unsere eigene saubere Energiezukunft“, betont Matthews. Zudem habe die Studie ergeben, dass der weitere Ausbau der Windenergie über 2020 hinaus bi zu 1,8 Milliarden Euro Steuern in die irischen Staatskassen spülen könnte. (Katharina Wolf)