Die Bundesnetzagentur hat kürzlich die Ergebnisse der ersten Ausschreibung für Offshore-Windenergie im zentralen Modell bekannt gegeben. Gleich zwei Zuschläge gingen an den Essener Energiekonzern RWE. In der Nordsee konnte sich RWE eine Fläche (N-3.7) für einen Offshore-Windpark mit 225 Megawatt (MW) Leistung sichern. Zudem ging eine Fläche in der Ostsee (O-1.3) für einen 300-MW-Windpark an RWE. Beide Projekte will das Unternehmen umsetzen und dabei Synergien mit anderen Offshore-Windparks heben. Die Inbetriebnahme beider Offshore-Windparks soll 2026 erfolgen.
Sven Utermöhlen, CEO Wind Offshore der RWE Renewables, erklärt: „Offshore-Wind ist eine der tragenden Säulen der deutschen Energiewende. Umso mehr freuen wir uns darüber, hier in unserem Heimatmarkt zum Zuge gekommen zu sein. Nach unserem Erfolg in der britischen Offshore-Auktion im Frühjahr konnten wir erneut unsere Wettbewerbsfähigkeit in einem anspruchsvollen Markt unter Beweis stellen.“
Für die Fläche in der Ostsee (O-1.3) hält ein Mitbewerber sogenannte Eintrittsrechte. Vor diesem Hintergrund wird eine finale Zuschlagsentscheidung zu diesem Projekt gegebenenfalls erst Anfang November vorliegen. Gleichzeitig hält RWE, gemeinsam mit ihrem Partner Northland Power, Eintrittsrechte für die Fläche N-3.8 in der Nordsee mit einer Kapazität von 433 MW.
RWE ist eines der führenden Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien und in Offshore-Wind die Nummer 2 weltweit. Vor der deutschen Küste betreibt RWE bereits fünf Offshore-Windparks, mit Kaskasi (342 MW) soll ein weiterer Windpark im kommenden Jahr seinen Betrieb aufnehmen. Bei der Errichtung von Kaskasi wird RWE verschiedene Innovationen erproben.
Innovationen im Praxistest
Um die Fundamente schneller und schonender im Meeresboden zu verankern, testet RWE eine optimierte Installationstechnik. Die Anwendung wird durch ein umfangreiches Forschungsvorhaben namens VISSKA begleitet, welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Auch an den Fundamenten selbst kommt eine Weltneuheit zum Einsatz: Um drei Monopiles werden erstmals spezielle Stahlkragen gelegt. Eine weitere Neuerung sind Fundamente mit einem im Seeboden expandierenden Betonring. Beide Technologien sollen die Standfestigkeit der Monopiles erhöhen. Zudem setzt RWE bei Kaskasi erstmals an ausgewählten Windturbinen recycelbare Rotorblätter des Herstellers Siemens Gamesa ein.