Nach ersten Zahlen, die die Weltwindenergievereinigung WWEA jetzt veröffentlicht hat, ist im vergangenen Jahr ein neuer Installationsrekord bei der weltweiten Windleistung gelungen. Demnach wurden mehr als 50 Gigawatt Windleistung neu installiert, was eine kumulierte Gesamtleistung von fast 370 Gigawatt bedeutet. Laut WWEA war das Marktvolument neuer Windleistung dabei 40 Prozent größer als 2013 und zudem auch deutlich größer als das des bisherigen Rekordjahres 2012, als 44,6 GW neu installiert wurden.
Allein die zwölf größten Windnationen haben schon 44,8 GW neu aufgestellt. Die Hälfte dieser Staaten konnte im eigenen Land neue Rekorde vermelden. China hat mit Abstand den größten Beitrag zur Rekordleistung des vergangenen Jahres beigetragen. Die Volksrepublik hat 23,3 GW aufgestellt, mehr als je ein anderes Land innerhalb eines Jahres geschafft hat. Damit kommen die energiehungrigen Asiaten auf kumulierte 115 GW. Fast ein Drittel der Weltturbinenleistung arbeitet also in China gegen die Verschmutzung durch fossile Energien an. Letztere haben dort ebenso wie Atomkraft mit Abstand den größten Anteil, während die Erneuerbaren nur einen Bruchteil beitragen. Aber immerhin ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Mit 1.000en neuer Windkraftanlagen, die zwar noch nicht gleich alle am Netz sind, aber früher oder später angeschlossen werden.
Deutschland auf Platz 2, USA auf 3 dahinter
Und dann kommen schon Deutschland und die USA mit jeweils rund fünf Gigawatt. Wobei Deutschland auf Platz zwei und die USA mit 4,9 GW auf Platz drei landen. Das schlechte Vorjahr aufgrund der verzögerten Verlängerung der steuerlichen Vergünstigung haben die Amerikaner immerhin damit hinter sich gelassen. Brasilien kommt auf meisterliche 2,8 Gigawatt. Südamerika ist damit definitiv im Windmarkt angekommen. Zwar sind Windkraft-Firmen wie Enercon schon seit den 90er-Jahren in dem Markt aktiv, doch die passende Gesetzgebung hat lange auf sich warten lassen. Dann wurden Ausschreibungen eingeführt, die unausgereift waren und daher zunächst nicht zu höheren Ausbauzahlen führten. Doch inzwischen ist man dort auf gutem Weg.
Auch Kanada und Schweden verbuchen mit 1,9 GW und 1 GW neue nationale Rekorde. Dänemark hat derweil bereits den höchsten Windanteil mit 39 Prozent.
2014 übertrumpft sogar das Ausbautempo von 2009. Erstmals seit damals ist der Ausbau deutlich höher als im Vorjahr ausgefallen: Der Markt wuchs gegenüber 2013 um 16 Prozent, während 2013 gegenüber 2012 nur um 12,8 Prozent wuchs. Stefan Gsänger, WWEA-Generalsekretär, sagte: “Die weltweiten Installationszahlen für 2014 sehen sehr gut aus. Wir freuen uns zu sehen, dass das Investment in Windkraft weiter enorm wächst. Vor allem die neuen Märkte in Lateinamerika und Afrika zeigen, wie wichtig Windkraft als preiswerte und sichere Quelle für die Stromversorgung geworden ist." Trotzdem gäbe es einige Wolken am Himmel: Einige der führenden Windmärkte vor allem in Europa stagnieren, weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen abgeschafft wurden. Im langfristigen Trend sei aber die politische Unterstützung ein wichtiger Treiber des Windausbaus gewesen. Daher wolle WWEA die Gespräche mit Gesetzgebern intensivieren,um diese von den Vorteilen der Windkraft zu überzeugen. (Nicole Weinhold)