Mit Hilfe neuer technischer Prozesse ließen sich nun schon Offshore-Windparks mit einer Gesamterzeugungskapazität von 4,5 Gigawatt (GW) für das sogenannte Redispatch nutzen, teilte der Übertragungsnetzbetreiber nun mit. Tennet spannt nun für die Netzstabilisierung erstmals 17 Nordseewindparks ein. Die neuen Prozesse ließen die Offshore-Windparks vollwertig genauso wie konventionelle Kraftwerke für das Redispatch nutzen, erklärte Tennet. Bisher war dies bei den windabhängig erzeugenden Anlagen nur als letzte Maßnahme des Einspeisemanagements möglich. Denn nur die mit der Brennstoffzufuhr direkt und fahrplangerecht steuerbaren konventionellen Kraftwerke galten als verlässlich genug, um sie bei Erzeugungsengpässen ausgleichend hoch- und runterzufahren.
Diese Redispatch genannte Maßnahme geschieht auf Anweisung der Netzbetreiber. 2019 trat aber die Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes in Kraft, zu der auch die Neuregelung Redispatch 2.0 gehört. Sie macht Redispatch-Leistungen auch für Erneuerbare-Energien-Anlagen zur Pflicht.
„Das ist ein großer Schritt, um das Stromsystem insgesamt flexibler zu machen und für die wachsenden Herausforderungen der Energiewende weiter zu rüsten“, kommentierte der Tennet-Chef fürs operative Geschäft Tim Meyerjürgens. 40 Unternehmen waren an der Herstellung der neuen Einsatzfähigkeit der Nordseewindparks beteiligt.