Nicole Weinhold
Die Coronakrise zeigt: Wir sind in der Lage, kurzfristig mit massiven Anstrengungen auf eine dramatische Situation zu reagieren. In der Vergangenheit wurde dem gegenüber immer wieder deutlich, dass die Welt nicht bereit ist, für nachfolgende Generationen eine dramatische Situation abzuwenden. Die Rede ist vom Klimawandel. Immer mehr Menschen wollen diese Tatenlosigkeit nicht mehr hinnehmen - zumal sich das Problem längst von der Zukunft in die Gegenwart verlagert. Die zerstörerische Trockenheit stürzt die heimische Landwirtschaft in eine nie dagewesene Krise, Waldbrände werden unbeherrschbar.
Jetzt melden sich Unternehmen zu Wort. Bei der Klimapolitik auf dem Erreichten aufzubauen und die Ausgestaltung und Umsetzung klimapolitischer Maßnahmen konsequent weiterzuführen - dazu ruft anlässlich des Petersberger Klimadialoges eine Allianz aus 68 Unternehmen die deutsche Bundesregierung auf. Die Firmen - darunter viele Großunternehmen der deutschen Wirtschaft wie Allianz, Ikea, Eon oder Bayer - setzen sich für eine ambitionierte Klimapolitik als zentraler Bestandteil einer auf Krisenresilienz zielenden Wirtschafts- und Industriepolitik ein. Das Signal für den Petersberger Klimadialog lautet: Eine ambitionierte Ausgestaltung eines Green Deal sowie die Vorlage ambitionierter Klimaziele aller Staaten in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaschutzvertrag müssen jetzt in die Wege geleitet werden.
Unternehmen mit drei Millionen Jobs fordern ambitionierte Klimapolitik
Die beteiligten Firmen aus Schwerindustrie, Chemieindustrie, Maschinen- und Fahrzeugbau, Finanzbranche und große Unternehmen aus den Bereichen Gebäude und Mobilität beschäftigen in Deutschland knapp eine Million und weltweit über drei Millionen Menschen und stehen für einen globalen Umsatz von etwa einer Billion Euro.
„Die mittel- und langfristigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen als Reaktion auf die Corona-Krise sollten im Rahmen eines Klima-Konjunkturprogrammes auf unser gemeinsames Ziel einzahlen: eine resiliente Wirtschaft und Gesellschaft, die Klimaneutralität durch eine hohe Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit erreicht", sagt Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2°. „Die Unternehmen brauchen auch nach der Corona-Krise Planungs- und Investitionssicherheit, denn sie haben damit begonnen, ihre Geschäftsmodelle klimafreundlich auszurichten“, so Nallinger weiter. Diese Investitionen in sichere Arbeitsplätze, heimische Wertschöpfung, Ressourcen- und Gesundheitsschutz gelte es zu schützen.
Corona zeigt, welche Anstrengungen möglich sind
Michael Otto, Präsident der Stiftung 2° und Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group sagt: „Die enormen Anstrengungen von Staat und Gesellschaft zum Schutz der Bevölkerung sowie der Wirtschaft im Zuge der Corona-Pandemie zeigen uns, was wir gemeinsam zur Bekämpfung einer globalen Bedrohung bewegen können. Klimaschutz als Modernisierungsprojekt für die Wirtschaft zu begreifen, kann jetzt eine wichtige Rolle zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise spielen – und gleichzeitig dazu beitragen, tiefgreifende Auswirkungen der Klimakrise zu vermeiden.“
Lesen Sie hier die vollständige Erklärung.
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