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Offshore-Ausschreibung mit Startschusssignal: Südkorea bezuschlagt vier Projekte mit 1,9 Gigawatt

Die nationale Ausschreibungsbehörde Südkoreas für Offshore-Windparks hat bei der ersten großen Ausschreibung des Landes Zuschläge für drei Meereswindparks mit auf dem Seeboden abgestellten Fundamenten und für ein Offshore-Projekt auf Schwimmgründungen erteilt. Die zuständige Abteilung im Energieministerium (Motie – abgekürzt gemäß der englischen Bezeichnung des Ministeriums) gab grünes Licht für das auf 532 Megawatt (MW) dimensionierte Projekt Anma, 500-MW-Projekt Taean und 104-MW-Vorhaben Yeoanggwang Yawoll sowie im Unterschied zu diesen Projekten das als Schwimmwindpark geplante Firefly/Bandibuli mit 750 MW. Die Zuschläge erfolgten im Rahmen einer insgesamt 2,8 Gigawatt großen Ausschreibung für Solar- und Offshore-Windkraft-Projekte, die Motie im Oktober gestartet hatte. Die Baustarts sollen ab 2026 erfolgen, frühestens 2029 könnte der Betrieb in den aus dem Tender heraus entstehenden Windparks starten.

Die Offshore-Windkraft-Ausschreibung eröffnete eine Serie des ersten regulären Meereswindkraft- Auktionsfahrplanes, den das Land im August veröffentlicht hatte. Demnach sollen nach der Oktober-Auktion noch mindestens zwei weitere Tender jeweils im zweiten Quartal 2025 und 206 erfolgen. Insgesamt sieht die Serie mit den drei Offshore-Windkraft-Ausschreibungen eine Vergabe für sieben bis acht Gigawatt Nennleistung vor. Die Regeln sehen eine Vorabqualifikation der Projekte nach qualitativen Kriterien vor, ehe dann der Preis entscheidet. Die qualitativen Kriterien zählten nun zu 40 Prozent, könnten künftig aber auch bis zu 50 oder mehr Prozent ins Gewicht fallen, indem beispielsweise auch das Wartungskonzept zählt.

Fast zeitgleich mit der Vergabe der ersten Rechte des nun gestarteten Ausschreibungsregimes ist nun auch die Errichtung des ersten Offshore-Windparks zum Abschluss gekommen. So erfolgte Mitte Dezember der Rotorzug an der letzten der zehn Siemens-Gamesa-Anlagen mit zehn Megawatt Nennleistung im Windfeld Jeonnam 1. Die Inbetriebnahme soll noch bis Ende 2024 erfolgen, die Einspeisung aus der ersten Anlage hatte im September begonnen. Jeonnam 1 befindet sich 8,6 Kilometer vor der Küste der südwestlichen Insel Jaeun und ist Teil eines auch aus den Bauphasen 2 und 3 bestehenden Gesamtprojektes mit 800 MW.

Der Windpark gilt als der erste vollkommerzielle wettbewerblich entstandene Offshore-Windpark des Landes und gehört einem Joint Venture aus dem einheimischen großen Energieunternehmen SK E&S sowie mit einer Beteiligung von 49 Prozent aus dem dänischen Infrastrukturfonds CIP. Die Ausschreibung war 2022 erfolgt und hatte zu einem 20-Jahre-Stromabnahmevertrag inklusive einem garantierten festen Stromabnahmepreis mit der nationalen Kraftwerksbetreiberin Korea Hydro & Nuclear Power geführt.

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Die damalige Ausschreibung hatte einzig zum Zuschlag für Jeonnam 1 geführt. Doch das Land hatte es bis im Sommer dieses Jahres versäumt, einen schon länger anvisierten Fahrplan regelmäßiger Offshore-Windkraft-Ausschreibungen einzuführen.

Bislang sind entlang den sehr langen Küsten des Landes dennoch zahlreiche teils auch sehr große Projektierungen auf dem Weg. Dies ist auf das System der Ausschreibungen zurückzuführen, wonach das Land keine Windkraftzonen, sondern reine Erzeugungskapazitätsvolumen ausschreibt. Zuvor müssen sich Projektierungsunternehmen die Entwicklungsflächen offenbar suchen, sichern, erschließen, genehmigen lassen und Netzanschlüsse finden. Vorige noch nicht über öffentliche Ausschreibungen entschiedene Zulassungen für Offshore-Windparkprojekte im Land haben zum Zubau mehrere kleinerer Parks oder Einzelanlagen geführt mit einer in Betrieb gegangenen Gesamtkapazität von rund 150 GW, die durch Jeonnam 1 nun vor einer annähernden Verdoppelung steht.

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