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Nordex

Intensive Windernte in der Pampa

Der staatliche Energieversorger Usinas y Trasmisiones Electricas (UTE ) hat die 59 Anlagen des Binnenlandturbinentyps N117 mit jeweils 2,4 Megawatt (MW) Leistung quasi für sofort bestellt: Noch in diesem Halbjahr wird der deutsche Windturbinenbauer Nordex für diese Bestellung seines Bestsellers N117 mit dem Wegebau loslegen. Über diese Zuwege werden Arbeitstrupps ebenfalls in diesem Halbjahr schon für das Gießen der Fundamente anrücken. Und ab Mitte 2016 spätestens wird der Windpark gemäß dem jetzt unterzeichneten Vertrag seine Leistung ins Netz einspeisen.

Das Windfeld heißt „Pampa“. Tatsächlich illustriert der Name zwei Besonderheiten der hier stattfindenden Erschließung der Windvorkommen eines aufstrebenden Windenergielandes:  Erstens gibt es in Uruguay noch fast keine Windenergie, weshalb die Windfarm noch getrost den Namen der einzigen prägenden Landschaft tragen kann, aus der das gesamte Land besteht: Der Pampa genannten Grassteppe, die sich außerdem noch ein wenig in die Nachbarländer Argentinien und Brasilien erstreckt. Denn wo es bislang noch kaum Windparks aber seit zwei Jahren sehr viele Bestellungen in teils dreistelliger Megawattdimension gibt, lässt sich ein Windpark noch mit dem am nächsten liegenden Namen taufen.  

Neue Intensität der Windverstromung

Außerdem deutet der Name auch die neue Intensität der hier geplanten Windverstromung an, die mit modernen Anlagen wie N117 in besonders geeigneten Landschaften offenbar möglich ist. So kündigt Nordex eine Windstromernte von jährlich 640 Gigawattstunden (GWh) an. Das entspricht rechnerisch einer Stromerzeugung von 4.507 Stunden jährlich unter Volllast. Diese Auslastung der Turbinentechnologie mit einem Kapazitätsfaktor von 51 Prozent bedeutet, dass die Turbinen mehr als die Hälfte der für sie technisch möglichen Erzeugungsmenge aus der Pampaluft gewinnen werden.  

Bei guten Bedingungen von 7,9 Metern pro Sekunde durchschnittlicher Windgeschwindigkeit in der weitgehend baumfreien Landschaft lassen sich die eigentlich für Windklasse IEC 3a zertifizierten N117-Maschinen sogar als Intensiv-Stromernter einsetzen. Sie sind gemäß ihrer Windklasse zwar nur für Windgeschwindigkeiten bis 7,5 Meter pro Sekunde vorgesehen, allerdings können sie gemäß dem Zertifikat auf einem niedrigen 91-Meter-Turm dabei auch Luftturbulenzen von 18 Prozent aushalten. Weil am Standort des UTE-Windparks Pampa sehr kontinuierliche Windgeschwindigkeiten herrschen und die Turbulenzen nur maximal 14 Prozent im Wind ausmachen, sind die Lasten für die Windenergieanlagen von Pampa auch geringer. Daher sei „die N117/2400 auf dem kleinsten, verfügbaren Turm gut geeignet“, begründet Nordex-Sprecher Felix Losada. Mit dem im Verhältnis zur Leistungsklasse von rund 2,5 Megawatt  besonders großen Windrotor erntet N117 daher auch die Starkwinde der Pampa besonders intensiv. Üblich für bisherige Bestellungen neuer Windparks, so betont Nordex, seien Kapazitätsfaktoren zwischen 30 und 45 Prozent.

Die Bestellung durch UTE ist ein Folgeauftrag. Bereits 2013 schloss der deutsche Turbinenhersteller den Windpark Florida für UTE ans Netz an, mit damals 21 Turbinen ebenfalls vom Typ N117. Finanziers des neuen Projekts sind die deutsche Förderbank KfW IPEX-Bank und die Bayerische Landesbank. Insgesamt installierte Nordex in Uruguay 49 Anlagen mit einer Leistung von fast 120 MW. Außer Pampa sind derzeit 50 MW weiterer Nordex-Windkraftprojekte in dem Land in Bau.

(Tilman Weber)