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Nachbarn setzen auf Sonne

Neue Solarprojekte in Österreich

Wie in Deutschland haben sich auch die Solarstromförderbedingungen in Österreich verschärft. Der Einspeisetarif für Aufdachanlagen sinkt auch hier. Gleichwohl rechnen sich gut geplante Projekte auch weiterhin. Das Recycling-Unternehmen Ragg aus Tirol hat eine Photovoltaikanlage mit Q-Cells-Modulen in Betrieb genommen. Die Aufdachanlage der Metallverwertungsfirma mit einer Leistung von 340 Kilowatt speist den Sonnenstrom vollständig ins österreichische Stromnetz ein.

Gleichwohl gewinnt auch der Eigenverbrauch in Österreich an Bedeutung. Der Bundesverband Photovoltaic Austria hat im Juli mit dem Klima- und Energiefonds eine Initiative mit dem Titel „Mehr Sonnenstrom für mich“ gestartet. Nach der Erhöhung einer Freigrenze für selbst verbrauchten Solarstrom auf 25.000 Kilowattstunden habe der Eigenstromverbrauch deutlich an Aktualität gewonnen.

Österreichs Investitionsförderung

Weiterhin sind nur fünf Kilowatt einer Anlage in Österreich über Bundesmittel förderbar. Die Tarifförderung ist im bundesweit gültigen Ökostromgesetz geregelt. Die Höhe der Einspeisetarife wird jährlich per Ökostromverordnung geregelt. Nach Vertragsabschluss gelten die Tarife für 13 Jahre. Pro Jahr steht für die Photovoltaik ein Förderbudget von acht Millionen Euro zur Verfügung. Dieses Budget ist allerdings für 2014 bereits erschöpft.

Außerdem gibt es aber eine Investitionsförderung. Dafür ist zusätzlich ein festes Förderbudget von 26,8 Millionen Euro vorgesehen. Davon sollen rund 21.000 Anlagen gefördert werden. Förderstart war der 12. März 2014, Förderende wird für diesen Topf der 15. Dezember 2014 sein. Der Fördersatz beträgt 275 Euro pro Kilowatt für freistehende Anlagen und Aufdachanlagen; 375 Euro pro Kilowatt für gebäudeintegrierte Anlagen. Eine Kombination mit anderen Bundes- oder Landesförderungen wie den oben genannten Tarifen ist allerdings nicht möglich. Eine Doppelförderung muss also ausgeschlossen werden. Nur Aufstockung ist möglich, also fünf Kilowatt Förderung durch Investitionsförderung des Klimafonds, weitere Kilowatt durch Landesförderung. In Tirol wie in den meisten österreichischen Bundesländern wird allerdings keine landesspezifische Förderung angeboten. Neu ist in Österreich eine Förderung für natürliche und juristische Personen. Das heißt, nun können erstmals auch Anlagen für Betriebe oder Vereine gefördert werden.

Schweiz fördert klein

In der Schweiz sehen die Förderungen noch ganz passabel aus. Dort erhalten kleine Solarstromanlagen mit 2 bis 10 Kilowatt keine Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) mehr, sondern einen Investitionszuschlag von bis zu 30 Prozent der Investitionskosten. Allerdings können nur diejenigen Betreiber den Investitionszuschuss in Anspruch nehmen, deren Anlage nach dem 1. Januar 2013 ans Netz gegangen ist. Außerdem gilt die Förderung über einen Investitionszuschuss auch für Anlagen zwischen 10 und 30 Kilowatt. Betreiber sind aber in Zukunft nicht grundsätzlich von der KEV ausgeschlossen, sondern können wählen, ob sie die Einmalvergütung oder die KEV in Anspruch nehmen. Die Investitionsförderung für Anlagen, die nach dem 1. Januar 2013 in Betrieb gegangen sind, liegt zwischen 850 und 1200 Franken pro Kilowatt Anlagenleistung.

Aber auch in Deutschland entstehen neue Anlagen sogar auf Freiflächen. So hat der Solarplaner Sunovis in der Gemeinde Nohra zwischen Erfurt und Jena eine Anlage mit fünf Megawatt gerade in nur drei Wochen auf einer Freifläche errichtet. (Nicole Weinhold)