Es war ein Entschluss seit 2012, nun verkündete Google dessen Realisierung in 2017: So viel Strom wie bei Aktivitäten verbraucht wird, wird auch aus erneuerbaren Energiequellen gekauft. Dabei hält Google in fünf Ländern langfristige Verträge mit Unternehmen aus der Regenerativbranche und treibt dadurch die Errichtung neuer Projekte voran, insbesondere Windparks. Mit mehreren Windparks schloss Google langfristige Strom-Kaufverträge ab, sogenannte power purchase agreements (PPA). Windenergie ist damit sein Hauptstromlieferant. Daneben stammt ein deutlich geringerer Teil aus Solaranlagen. 2,5 Milliarden Dollar investierte das Unternehmen insgesamt in Projekte der erneuerbaren Energien mit einer Gesamtkapazität von 3,7 Gigawatt (GW).
Der Energiebedarf von Unternehmen in der IT-Branche ist besonders hoch: Seit längerem kritisiert Greenpeace den hohen Stromverbrauch an konventionellen Energien von Unternehmen wie Google, Facebook und Apple. Einen Anteil der gesamten Rechenzentren am weltweiten Stromverbrauch bezifferte der amerikanische Wissenschaftler Jonathan Koomey zudem auf 1,1 bis 1,5 Prozent. Google achtet zusätzlich zur Nutzung regenerativer Energiequellen darauf, seinen Stromverbrauch möglichst zu reduzieren. Die Rechenzentren verbrauchen heutzutage nur noch in etwa die Hälfte der Energie einer durchschnittlichen Anlage dieser Art.
Umstieg auf Erneuerbare von IT-Unternehmen
Auch andere Unternehmen in der IT-Branche haben das Ziel, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Google ist die Firma mit der am meisten gekauften erneuerbaren Energie: 2,6 Gigawatt bezieht der Konzern aus regenerativen Quellen. Dies bedeutet nicht, dass er den Strom direkt aus den Windparks erhält, Google bleibt an das Stromnetz angeschlossen. Durch die PPAs kauft Google Strom aus erneuerbaren Quellen, speist diese jedoch auch zum Teil ins Netz ein, um an anderer Stelle aus diesem wiederum Strom zu beziehen.
In den nächsten Jahren wird der Stromverbrauch bei der Nutzung von IT-Services laut swr.de weiter ansteigen. Insbesondere das Cloud-Computing sorgt auch in Zukunft für steigenden Stromverbrauch in der IT-Branche, da Daten nicht mehr auf Computer oder Handy gespeichert werden, sondern für den Nutzer abrufbar in der „Cloud“ auf globalen Servern.
Auch Microsoft schloss kürzlich zwei neue Verträge mit Windparks in den USA, die in der Summe eine Leistung von 237 Megawatt (MW) haben. Das Unternehmen tätigte Investitionen einerseits mit dem Windpark Bloom Wind in Kansas mit einer Leistung von 178 MW und zwei Projekten in Wyoming mit 59 MW.
(Hannah Keyser)