Wann erfährt die Öffentlichkeit denn mehr über die kolportierten Siemens-Pläne, nun auch noch Konkurrent Gamesa zu schlucken – also zu kaufen?
Markus Tacke: Auf dem Markt haben mehrere Konsolidierungen stattgefunden und werden sicherlich noch welche stattfinden. Aber zu Details kann ich Ihnen natürlich nichts sagen.
Die Zeit drängt also nicht?
Markus Tacke: Abwarten.
Kein Kommentar also.
Markus Tacke: Kein Kommentar.
Würde Siemens wie wohl gewünscht auch die Areva-Anteile am Offshore-Windturbinenbauer Adwen übernehmen, dem Joint Venture Arevas und Gamesas: Sind dann beide Fertigungsstandorte denkbar – die geplante Siemens-Fertigung in Cuxhaven und die Adwen-Fertigung in Bremerhaven?
Markus Tacke: Diese Frage kann ich so nicht beantworten. Ich kann nur sagen: Cuxhaven ist ein idealer Standort um mit unserer heutigen und zukünftigen Technologie die Nordsee zu bedienen. Das Ausbaupotenzial in der Nordsee ist weiterhin groß. Welche Kostensenkungspotenziale in der Offshore-Industrie noch drin sind, wird hier auf der WindEurope-Konferenz im September ein wichtiges Thema. Da wird man Cuxhaven kaum auslassen können.
Warum ist Cuxhaven so ideal?
Markus Tacke: Wir haben den Verlade- und Montagestandort Esbjerg, wir haben Cuxhaven, wir haben Hull – eine effiziente Logistikkette. Es geht nicht nur um die Maschine als solche, sondern auch darum, die Logistikkosten im Griff zu behalten, weil die maritimen Transporte eben sehr teuer sind, sehr aufwendig. Hier sind wir schon ideal positioniert.
Weil Cuxhaven einfach so gut zu den deutschen Siemens-Offshore-Windparks liegt?
Markus Tacke: Genau, die geplante Fertigung in Cuxhaven könnte man nicht einfach auf die grüne Wiese bauen. Man braucht Fachkräfte und die geeignete Infrastruktur. Ich denke, da sind wir in Cuxhaven gut aufgestellt.
Sie haben schon erklärt, dass Sie auf der Windmesse in Hamburg im September eine Erweiterung des Onshore-Anlagen-Portfolios präsentieren. Sie haben aber doch erst vor einem Jahr eine Deutschlandanlage als Binnenlandtyp präsentiert. Wieso beeilen Sie sich so, sofort nachzulegen?
Markus Tacke: Nur weil wir letztes Mal auf der WindEnergy Hamburg mit einer Binnenlandanlage dabei waren hören wir ja nicht auf: Wir haben die 3.3-130 vorgestellt. Und in der Zwischenzeit ist das eine Maschine, die sich im Markt gut etabliert hat….
Noch haben Sie sich im Onshoregeschäft im deutschen Markt ja eben nicht etabliert.
Markus Tacke: Wir werden uns, gerade was onshore angeht, noch klarer positionieren.
Inwiefern hat denn der deutsche Markt für Sie jetzt eine ganz neue Wichtigkeit … oder ist es bei Ihnen mittlerweile, wie bei Weltmarktführer Vestas, der keinen wichtigen Markt mehr auslässt?
Markus Tacke: Man darf keinen wichtigen Markt auslassen. Siemens war in der Vergangenheit im deutschen Onshore-Markt weniger präsent, weil wir uns eben auf Offshore und andere Onshore-Märkte konzentriert haben. Aber das werden wir ändern. Und die Erfolge werden Sie sehen.
Das Gespräch führte Tilman Weber