Rund 1.100 Aussteller aus 48 Ländern zeigten vergangene Woche auf der größten europäischen Solarmesse Intersolar an drei Messetagen Produkte und Dienstleistungen der Solarwirtschaft. Gezeigt wurden unter anderem die Bereiche Photovoltaik, PV-Produktionstechnik, sowie die Fachmesse Electrical Energy Storage. Letztere lockte das Publikum besonders. Die Besucher zeigten sich besonders interessiert an Lösungen für die Energiespeicherung, eine der großen Herausforderungen der Energiewende im Strommarkt.
Speicher: Qualität und Standards
Zu den Speicher-Ausstellern gehörte auch die Firma Akasol aus Darmstadt. Ihr Vertriebsleiter Jochem van Ruijven sprach sich für qualitätssichernde Standards aus: „Es ist ganz in unserem Sinne, wenn sich die unabhängigen Experten zu Wort melden und auch bei den Photovoltaik-Speichersystemen die hohen Sicherheitsstandards aus der Automobilindustrie einfordern. Nur so können die Verbraucher bei ihrer persönlichen Energiewende auf Nummer sicher gehen und Tag für Tag durch die flexible Eigenstromnutzung profitieren“, erklärte er - Bezug nehmend auf eine Forderung des Karlsruher Institut für Technologie. Aktuell arbeiten rund 50 Normungsexperten der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE an einer VDE-Anwendungsregel (VDE-AR-E 2510-2) für stationäre elektrische Energiespeichersysteme am Niederspannungsnetz. Das Dokument beschreibt Anforderungen für die Planung, Errichtung, Betrieb, Demontage und Entsorgung für ortsfeste elektrische Energiespeichersysteme, soweit diese nicht in den bisherigen Normen berücksichtigt sind.
Meteocontrol kooperiert
Die Firmen Meteocontrol GmbH und Enovos Future GmbH gaben auf der Messe eine Entwicklungskooperation bekannt. Im Rahmen der Kooperation soll der virtuelle Leitstand zu einer Erneuerbare-Energien-Plattform ausgebaut werden, die PV- und Wind-Projekte vereint. Ein erster Schritt ist ein Finanz-Modul, das tagesaktuell den Finanz-Status aller Projekte liefert. „Gerade die unterschiedlichen, zum Teil sehr komplizierten Vergütungsszenarien machen es dem Investor nicht immer leicht, das Anlagenprojekt schnell und richtig zu bewerten“, erläutert Martin Schneider, Geschäftsführer von Meteocontrol, deshalb sei ein Finanz-Modul, das die notwendige Transparenz schafft, wichtig.
Kostensparer auf der Intersolar: Als führender Hersteller von Anschlusstechnik für PV-Anlagen erweitert die Enwitec ihr Produktportfolio um 1.500V Generatoranschlusskästen. Durch die höhere Eingangsspannung von 1.000 auf 1.500V ist die enwitec in der Lage, die Ausgangsspannung von 400 auf bis über 1.000V AC zu erhöhen, wodurch sich die Effizienz der einzelnen Wechselrichter erhöht. Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung der Materialkosten durch kleinere Leitungsquerschnitte.
Lösungen für extreme Umweltbedingungen und Klimazonen hat die Firma ZNShine Solar vorgestellt. Das zertifizierte Modul gemäß den IEC 6008-2-68 Lc2-Normen ist für Wüstenregionen geeignet, weil es Sand- und Staubresistent sein soll. Abrieb auf der Oberfläche des PV-Moduls wird reduziert. Anti-UV-Eigenschaften und Anti-PID-Eigenschaften, mechanischem Schutz, Widerstandsfähigkeit gegen hohe Temperaturen und niedrigerer Degradation wurden verbessert.
Interessant in dem Zusammenhang: Der TÜV Rheinland untersucht den Energieertrag von Solarmodulen zur Stromerzeugung in verschiedenen Klimaregionen weltweit. Die Messungen sollen die grundlegende Frage beantworten, inwieweit sich klimatische Faktoren auf den Energieertrag von Photovoltaik-Modulen auswirken. Zu Klimafaktoren zählen neben der Temperatur und dem Sonnenlichteinfall unter anderem die Luftfeuchtigkeit und Niederschlag, aber auch mögliche Belastungen durch Sand oder salzhaltige Luft. Nach bisherigen Analysen geht TÜV Rheinland davon aus, dass Ertragsunterschiede verschiedener Module und Modultechnologien in der Abhängigkeit des jeweiligen Klimas über zehn Prozent liegen können. (Nicole Weinhold)