Insgesamt 668 deutsche Offshore-Anlagen mit einer Leistung von 2.777,8 Megawatt speisten Ende Juni Strom ins Netz. Nach Berechnungen der Offshore-Stiftung können diese Windenergieanlagen etwa drei Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Weitere stehen 90 Anlagen mit einer Leistung von 380,7 Megawatt werden in Kürze ans Netz angeschlossen und für 84 weitere Anlagen wurden bereits Fundamente errichtet Aufgrund dieser Perspektive erwartet die deutsche Offshore-Branche für das Jahr 2015 etwa 2.250 Megawatt an neuen Offshore-Kapazitäten am Netz. Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 3.300 Megawatt werden wie geplant am Netz sein. Damit wird Deutschland also die Hälfte der von der Regierung für 2020 vorgesehenen 6.500 Megawatt erreicht haben. "Die zweite Hälfte kann in den folgenden Jahren sukzessive umgesetzt werden", so die Stiftung Offshore.
“Der Ausbau geht mit weiteren Projekten voran: Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 704,4 Megawatt sind in neun Projekten in Bau. Für fünf weitere Projekte mit 1.482,8 Megawatt liegen die finalen Investitionsentscheidungen vor“, sagt Jörg Buddenberg, Vorstandsvorsitzender Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie.
Wie die Offshore-Stiftung betont, ist für den künftigen Ausbau der Offshore-Windenergie ein kontinuierlicher Aufbau der Netzinfrastruktur nötig, "anders als dies die Bundesnetzagentur (BNetzA) im aktuellen Entwurf für den Offshore-Netzentwicklungsplan (O-NEP 2015) vorsieht." Die Branche wünscht sich Planungssicherheit für weitere Investitionen. "Offshore-Windenergieprojekte sind durch lange Vorlaufzeiten und hohe Investitionssummen geprägt. Je geringer die Anzahl der Netzanbindungssysteme, auf denen Kapazität zur Verfügung steht, desto beschränkter ist auch der im Rahmen von zukünftigen Ausschreibungen angestrebte Wettbewerb zwischen den Projekten. Die mit dem Wettbewerb angestrebte Senkung der Stromgestehungskosten würde unnötig erschwert, wenn das Netz wieder zum Engpass werden würde“, sagt Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender Stiftung Offshore-Windenergie. (Nicole Weinhold)