Seit Jahren werden immer wieder Windparks nicht genehmigt, weil sie Funkanlagen der Deutschen Flugsicherung stören. Windparks mit bis zu 4.000 Megawatt warten aus diesem Grund lange schon auf Genehmigungen. Eine spezielle Technologie kann den Konflikt beilegen. Ein Bürgerwindpark im schleswig-hosteinischen Löwenstedt schien nicht genehmigungsfähig, weil die Deutsche Flugsicherung dort hohe Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit der Windenergieanlagen stellt. Schließlich entschieden sich die Planer für Anlagen vom Typ Siemens SWT-3.0-113, die aufgrund ihres Direktantriebs den geforderten Schutz vor elektromagnetischen Emissionen bieten. Auch den technischen Anforderungen der Bundeswehr, die in der Nähe Radaranlagen betreibt, werden die Siemens-Windturbinen durch ihre Steuerungsmöglichkeiten gerecht.
Geringe elektromagnetische Emissionen
Nun wird Siemens fünf Anlagen an die Bürgerwindpark Löwenstedt GmbH amp; Co. KG liefern, die sich durch äußerst geringe elektromagnetische Emissionen ihres Permanentmagnet-Generators und der elektrischen Systeme auszeichnen. Weil bei diesen Anlagen ein geschlossener Kranz aus leistungsfähigen Dauermagneten um den Stator mit den Spulen des Generators kreist, muss die elektrische Energie nicht von beweglichen Komponenten zum Beispiel über Schleifringe abgeleitet werden. Hinzu kommt die abgeschirmte Bauart des Generators und der weiteren elektrischen Komponenten, die sowohl in einem Metallgehäuse als auch in der Konstruktion des Maschinenhauses und dem stählernen Turm der Anlage gekapselt sind. Dass der Umrichter im Turmfuß installiert wird, schränkt die Reichweite elektromagnetischer Emissionen zusätzlich ein. Für die Entwickler WEB Andresen in Breklum und Ingenieurbüro Henning Holst in Husum kam aufgrund der strengen Auflagen einzig die von Siemens angebotene Lösung in Betracht. Die Geschäftsführer des Bürgerwindparks, Jan Peter Thoröe und Astrid Jensen, erkannten darin die Chance, den Windpark an dem sensiblen Standort zu realisieren.
Messtechnische Nachweise
Die Siemens Wind Power und Renewables Division legte messtechnische Nachweise über die elektromagnetische Verträglichkeit der Anlagen in dem für die Flugsicherung relevanten Frequenzbereich vor und das Projekt erhielt die erforderliche Genehmigung. Alle fünf Siemens Anlagen werden innerhalb des Radius von zwei Kilometern rund um die Empfangsstelle der Flugsicherung errichtet. „Die kollidierenden Interessen von Flugsicherung und Bürgerwindparks bereiten bei vielen Windprojekten in Schleswig-Holstein Probleme“, sagt Jan Peter Thoröe. „In Löwenstedt hilft uns die Siemens-Technologie, den Auflagen der Deutschen Flugsicherung und der Bundeswehr gerecht zu werden und zugleich ein wichtiges Projekt zu realisieren, an dem sich mehr als 280 Bürger beteiligt haben.“
„Das Konzept unserer direkt angetriebenen D3-Windenergieanlagen hat vielfältige Vorzüge“, sagt Thomas Richterich, CEO Onshore der Siemens Wind Power and Renewables Division. „Beim Projekt Löwenstedt freuen wir uns besonders, dass hier die elektromagnetische Verträglichkeit dieser Anlagen zur Realisierbarkeit beigetragen hat.“
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