Wie das Unternehmen in Aurich am Montag bekannt gab, wird der bisherige Chief Operating Officer (COO) Udo Bauer am 1. Januar den Chefposten des Chief Executive Officer (CEO) bei dem Windturbinenhersteller übernehmen. Der jetzige Enercon-Chef Jürgen Zeschky werde am 1. Januar 2024 „wie geplant von seiner Funktion als CEO in den Vorstand der Aloys Wobben Stiftung wechseln und die Weiterentwicklung von Enercon von dort aus begleiten“. Zeschky, der früher CEO beim Wettbewerbsunternehmen Nordex war, wird dann Enercon genau zwei Jahre lang geführt haben. Mit Bauer werde künftig ein Mann die Geschäfte leiten, der mit „seinen langjährigen Erfahrungen in verschiedenen Industrien … im vergangenen Jahr den COO-Bereich sehr erfolgreich weiterentwickelt“ habe, teilte Enercon mit. Die Personalie bewahre die „Kontinuität für Enercon, die für die Erreichung der gesteckten Ziele wesentlich ist“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Heiko Janssen. Die Aloys-Wobben-Stiftung ist die Eigentümerin an Enercon.
Bauer selbst war erst 2022 zu Enercon gestoßen. Die Stiftung hatte den davor beim Lager-Industrieunternehmen Schäffler als Mitglied der Konzernleitung tätigen Manager als Nachfolger von Jost Backhaus geholt, der in die Geschäftsführung von Steelwind Nordenham gewechselt war, einem Produktionsunternehmen für Stahlzylinderfundamente von Offshore-Windenergieanlagen.
Die Lokalzeitung NWZ titelte: „Neuer Chef – Wechsel an der Enercon-Spitze überrascht Mitarbeiter“. Nachfolger des neuen künftigen Enercon-Chefs als nächster COO wird der Leiter des globalen Einkaufs, Heiko Juritz. Stiftungsführer Janssen bilanzierte die Ära des nun scheidenden Enercon-Chefs positiv: Zeschky habe Enercon „nachhaltig positiv geprägt … Auch wenn das Ergebnis 2023 noch von Kriseneffekten belastet“ sei, zeigten sich die neuen Aufträge „profitabel“. Wie andere Windturbinenbauer auch litt Enercon zuletzt unter rasch steigenden Rohstoffkosten, niedrigen Turbinenpreisen und Nachholkosten infolge einer sehr schnellen Fortentwicklung der Anlagentechnologie bei schnell zunehmenden Turbinenleistungen und Turbinengrößen.