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EEG-Novelle

Deutsche Umwelthilfe fordert Solarstrom vom Acker

„Man sollte es den Kreisen und Kommunen selbst überlassen, ob sie landwirtschaftliche Flächen für Photovoltaikanlagen nutzen wollen“, sagte DUH-Sprecher Gerd Rosenkranz gegenüber ERNEUERBARE ENERGIEN. „Solaranlagen auf Freiflächen sind besonders kostengünstig. Wenn es Widerstände aus der Bevölkerung einer Region dagegen gibt, dann sollten die Kommunen selbst entscheiden, wie sie damit umgehen. Sie kennen sich vor Ort am besten aus.“ Die DUH fordert deshalb, dass die Ackerflächen als Freiflächenanlagen wieder Eingang in das EEG finden.

Ein Zwischenruf aus Mainz

Ähnlich hatten sich bisher Spitzenpolitiker aus der bayerischen Landesregierung sowie die Chefs führender deutscher Solarunternehmen in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußert. Ralf Heidenrich, Sprecher von Juwi Solar in Mainz, sagte gegenüber ERNEUERBARE ENERGIEN: „Dass Solarstrom vom Acker nicht mehr gefördert wird, macht es vielen Kommunen und Regionen schwer. Sie waren froh, dass sie ihre Flächen sinnvoll nutzen konnten. Denn sie wollen unabhängig sein. Das können sie nur, wenn die dezentral Energie produzieren“.

Die Bayern legen einen Vorschlag auf den Tisch

Ernst Schrimpff, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Bayrischer Solar-Initiativen fordert: „Ackerflächen sollten in sinnvollem Maße wieder zugelassen werden. Wir brauchen nur durchschnittlich ein Prozent der Ackerfläche in jeder Gemeinde. Das ist nicht viel.“ Die Arbeitsgemeinschaft Bayrischer Solar-Initiativen verfolgt ein ambitionierteres Ausbauziel als der BSW-Solar oder die Landesregierung in München. „Bis 2020 können wir einen Solarstromanteil von 30 Prozent erreichen“, sagt Schrimpff. „Nur etwa die Hälfte davon lässt sich in dieser Zeit auf Dächern installieren. Für die andere Hälfte brauchen wie die Freiflächenanlagen. Der Bau von Freiflächenanlagen ufert aber nicht aus, denn wenn wir nur ein Prozent der Ackerflächen mit Photovoltaikanlagen belegen, haben wir so viel Strom, dass ein weiterer Ausbau nicht mehr sinnvoll und für die Firmen nicht mehr rentabel ist. Dann nimmt ihnen niemand mehr den Strom ab“.

Den Gesetzgeber beschwichtigen

Schrimpff beschwichtigt die Sorgen des Gesetzgebers und schlägt vor, zumindest für dreißig bis vierzig Jahre in jeder Gemeinde Photovoltaik auf der freien Fläche zu installieren. „Anschließend werden die Anlagen zurückgebaut, falls zu viel Strom produziert wird. Wenn das Potenzial der Dachflächenanlagen ausgebaut sein wird, sind die Freiflächenanlagen überflüssig.“ Um die Konkurrenz zur Landwirtschaft zu mildern, schlägt er vor, kräuterreiches Kleegras oder gartenbauliche Kulturen wie Beeren zwischen den Modulreihen anzubauen. (Heiko Schwarzburger)