Die langgezogene südeuropäische Halbinsel bietet reichlich Küstenlinie für Offshore-Windparks. Das Münchner Erneuerbare-Energien-Unternehmen Baywa RE will offenbar das Potenzial wie kaum ein anderer Akteur nutzen. So treibt es bereits 14 Projekte allesamt für schwimmende Windparks mit einer Gesamterzeugungskapazität von 9 Gigawatt (GW).
Wie das Unternehmen nun erklärte, hat es in der Hauptstadt Rom ein Team eingesetzt, das die 14 Projekte vorantreiben soll. Die Projekte befänden sich in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung. Die anvisierten Standorte finden sich mit Ausnahme zweier vor der Hauptstadtregion Lazio gelegener Meeresflächen weiter im Süden, davon zwei vor der Region Apulien, sechs rings um die Insel Sizilien und vier vor Sardinien.
Drei dieser Schwimmwindparks mit zusammen zwei GW könnten 2030 in Betrieb gehen, vermutet Baywa RE.
Bisher existiert in Italien erst ein 30 Megawatt (MW) leistender Test-Offshorewindpark des römischen Projektentwicklers Renexia in einem Hafen. Renexia bereitete noch im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben intensiv sein zweites Offshore-Windenergie-Projekt und womöglich das zweite des Landes vor. Der geplante Windpark Med Wind soll ebenfalls als schwimmender Windpark 2,8 GW leisten. Für ihn hatte Renexia 2023 noch den Baustart schon im Jahr 2025 in Aussicht gestellt sowie einen Netzanschluss schon Anfang 2026.
Eine schon lange erwartete Ausschreibungsrunde sollte nach bisherigen Plänen das erste GW Offshore-Windkraft ausschreiben. Sie lässt aber weiter auf sich warten. Das Internetportal 4COffshore listet einstweilen 136 allesamt noch nicht genehmigte Offshore-Windpark-Projektierungen auf.