Wie Nordex am Dienstag meldete, hat die aus dem spanischen Turbinenbauzweig Acciona Wind und dem hierzulande in Rostock produzierenden deutschen Turbinenbauzweig formierte Gruppe 2020 erstmals 4,65 Milliarden Euro Umsatz erzielt und damit die eigene Schallmauer von vier Milliarden sogar deutlich übertroffen. Im Vorjahr sowie 2016, dem ersten Jahr nach dem Zusammengehen, betrug der Umsatz noch unter dreieinhalb Milliarden: 3,3 (2019) und 3,4 Milliarden Euro (2016). Nach dem zwischenzeitlichen Einbruch des Geschäfts mit dem Tiefpunkt im Jahr 2018 bei 2,5 Milliarden Euro wertet die Nordex-Gruppe ihren Marktauftritt nun auch als Erfolg: Sie habe nicht nur ihre Prognose aus dem Vorjahr erfüllt, sondern auch ihren Wachstumskurs fortgesetzt, teilt Unternehmenssprecher Felix Losada mit.
Auch beim Zubau neuer Windkraftkapazitäten bilanziert Nordex für 2020 einen mächtigen Sprung. So hatte die Nordex-Gruppe von 2016 an zunächst drei Jahre lang auf einem jährlichen Zubauniveau im Bereich von gerundet 2,5 bis 2,7 Gigawatt (GW) stagniert und erstmals 2019 mit einem Zubau von 3,1 GW noch leicht zugelegt. 2020 aber installierte das Unternehmen schon 1.492 Anlagen mit 5,5 GW. Bei den Aufträgen für neue Windenergieanlagen verbuchte die Gruppe wieder hohe erwartete Umsätze von 5,3 Milliarden Euro und damit noch auf Höhe des guten Niveaus von 2019, das 5,5 Milliarden Euro betrug. Für 2021 bestätigt Nordex nun mit Blick auf die jetzt beschlossene Bilanz die Prognose von wieder mindestens 4,7 Milliarden bis 5,3 Milliarden Euro.
Die Gewinnmarge aus dem Kerngeschäft war 2020 allerdings wie schon erwartet rückläufig und hatte nur 2,0 Prozent erreicht. Diese niedrige Ebitda-Marge lag damit noch deutlich unter der des Vorjahres von 2019. Doch die Nordex-Gruppe ist nun von einer deutlichen Trendumkehr auch bei den Gewinnen überzeugt. 2020 habe das Unternehmen noch margenschwache Aufträge abgearbeitet, die 2021 nicht mehr wirksam werden. Im Gegenteil würden nun Verkauf und Errichtungen der modernsten Nordex-Windturbinenklasse zu Buche schlagen. Zu erwarten sei eine neue Ebitda-Marge für 2021 im Bereich von 4,3 bis 5,5 Prozent und für 2022 sogar von 8 Prozent. Der Anteil an Projekten mit der profitableren Delta4000-Plattform nehme nun sukzessive zu.