Produktionsstandorte, Transportwege, Großabnehmer: Bundesweit planen und realisieren Unternehmen Teile der Wertschöpfungskette für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft. Wie das genau aussieht, zeigt eine Karte des Leibnitz-Instituts für Länderkunde. Sie veranschaulicht, welche Elektrolyseure bereits existieren oder in Planung sind, welche Leistung sie haben, wie sie über das Kernnetz miteinander verbunden sind und wo mögliche Raffinerien und Industrieanlagen als Abnehmer liegen.
Wie Wasserstoff das Energiepotenzial der Nordsee speicherbar macht.
Norddeutschland treibt Wasserstoffwirtschaft voran
Die Karte zeigt: Grüner Wasserstoff wird künftig vor allem in Norddeutschland produziert. Hier entstehen vor allem große Produktionsanlagen mit einer Leistung von bis zu mehreren hundert Megawatt. Das Potenzial zur Erzeugung von Windenergie trifft in dieser Region auf eine im Vergleich zu Süddeutschland geringere Energienachfrage. Kleinere Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff sind dagegen in ganz Deutschland in Planung.
Die ersten Importterminals befinden in der Nähe von Nord- und Ostsee. Neue Forschungseinrichtungen mit Schwerpunkt Wasserstoff entstehen neben Norddeutschland vor allem in Ostdeutschland.
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Finanzierung weiter Herausforderung
Mehr als zehn Milliarden Euro hat die Bundesregierung seit 2020 für die Entwicklung von Wasserstoffprojekten bereitgestellt. Dennoch besteht laut einer Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität Köln eine jährliche Finanzierungslücke von zwei bis zehn Milliarden Euro, um die Ziele der deutschen Wasserstoffstrategie bis 2030 zu erreichen.
Positiv bewerten die Forschenden des Leibnitz-Instituts die Entwicklung der Infrastruktur. Die Bundesregierung hat im Oktober 2024 den Aufbau eines Wasserstoffpipelinenetzes beschlossen, das bis 2032 große Wasserstoffproduzenten und -abnehmer miteinander verbinden soll. Geplant sind außerdem Großprojekte zur Speicherung von Wasserstoff in Kavernen, um Zeiten ohne Wind und Sonne zu überbrücken.