Das Windparkentwicklungsunternehmen WPD hat mit dem Stahlkonzern Arcelor Mittal die Errichtung eines Windparks mit bis zu zehn Turbinen der Sieben-Megawatt-Klasse und 72 Megawatt Erzeugungskapazität auf dem Gelände des Bremer Stahlwerks vereinbart. Beide Unternehmen unterzeichneten eine entsprechende gemeinsame Absichtserklärung. Der im Windparkbetrieb erzeugte Strom soll offenbar zu 100 Prozent direkt ins Werks-Stromnetz fließen, wie es in der Mitteilung bei WPD heißt: Der Strom soll so „direkt bei Arcelor Mittal Bremen für die Stahlproduktion eingespeist werden“.
Die Unternehmen wollen zwei ältere bereits um das Stahlwerk errichtete Windturbinen durch jeweils moderne leistungsstärkere Neuanlagen ersetzen sowie zusätzliche neue Turbinen errichten. Der Bau des Windparks soll in zwei Phasen erfolgen. Der neue Windpark dürfte allerdings nur einen Teil des Stroms liefern können, die Arcelor Mittal zur Wasserstoffelektrolyse und für die weitere elektrische Versorgung des Werks braucht, um ein komplett emissionsfreies und damit klimaneutrales Werk in Bremen zu betreiben. Arcelor Mittal plane, bis Mitte der 2030-er Jahre „klimaneutral Stahl in Bremen herzustellen“, sagte der Geschäftsführer des Stahlwerks, Thomas Bünger, mit Verweis auf das offizielle Klimaziel. Die Politik müsse Arcelor Mittal aber noch weiter unterstützen, damit „uns ausreichend CO2-frei erzeugter Strom zu international wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung steht, sagt Bünger.
Mit dem CO2-frei erzeugten Windstrom lässt sich ein Elektrolyseur zur Erzeugung von Wasserstoff betreiben. Der Wasserstoff kann dann als Prozessenergieträger zur Stahlproduktion das Erdgas als Brennstoff zum Stahlkochen ersetzen. Wasserstoff hinterlässt beim Verbrauch nur Wasserdampf.
Das Projekt dürfte im Zusammenhang mit dem im Januar angekündigten Bau eines um gut 100 Kilometer entfernt in Emden geplanten 320-Megawatt-Elektrolyseurs stehen. Im Januar hatten der Oldenburger Energiekonzern EWE und Arcelor Mittal das Projekt angekündigt. Die Anlage solle „voraussichtlich ab 2028“ Wasserstoff zur Stahlerzeugung nach Bremen liefern. Ein Demonstrationsprojekt mit einem Zehn-Megawatt-Elektrolyseur am Bremer Standort soll noch in diesem Jahr ebenfalls schon grünen Wasserstoff erzeugen.
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