Die Begründung für die Trennung zwischen dem gelernten Juristen und in der regionalen Wirtschaft Nordfrieslands gut verwurzelten Peter Becker und der Messegesellschaft fällt vorerst nur knapp aus. „Nach sieben erfolgreichen Jahren“ stelle sich Becker „neuen Herausforderungen“, ließ das lokale Blatt Amtskurier aus dem nahe Husum gelegenen Küstenstädtchen Tönning am Dienstag bereits wissen. „Peter Becker hat für die MHC und für Husum viele Herausforderungen gemeistert, das Unternehmen ist gut aufgestellt. … Nun gilt es die Entscheidung von Peter Becker nach einer beruflichen Neuorientierung zu respektieren“, sagte laut Amtszeitung der Aufsichtsratsvorsitzende der Messe, Peter Cohrs. „Ich werde bis zum Jahresende mit meinem engagierten Team noch viel bewegen, das liegt mir sehr am Herzen. Jetzt freuen wir uns zunächst einmal auf eine ausgebuchte HUSUM Wind“, erklärte Peter Becker mit Verweis auf die Windenergiemesse im September.
2010 hatte Becker seinen Vorgänger Hanno Fecke abgelöst. Von dem damaligen Messe-Chef hatte sich die Husumer-Messegesellschaft bewusst und auf eigenes Betreiben hin getrennt. Sie war mit dessen Amtsführung nicht mehr zufrieden, wohl nicht zuletzt auch, weil die Unzufriedenheit in Teilen der Windbranche mit der Organisation der Windmesse in Husum damals zugenommen hatte. Fehlende Einigkeit über künftige strategische Schritte sei der Grund für die Trennung, hieß es damals.
Becker war zuvor Energiebeauftragter der regionalen Industrie-und Handelskammer. Bei Dienstantritt hatte die Gesellschaft auf dessen gute Kontakte zur Hotelwirtschaft in der Region verwiesen. In seine Amtszeit seit 2010 fiel auch die Stabübergabe bei der Ausrichtung der größten Windenergiemesse Europas an Hamburg im Jahr 2014. Als Folge einer politisch durch die Stadt Hamburg unterstützten Kampagne war die bisherige Windmesse an Hamburg übergeben worden. Die Husumer Messegesellschaft richtet seither im jährlichen Wechsel und damit wie bisher im Zweijahresturnus die Wind Energy aus – allerdings nicht mehr als europäische sondern als deutsche Leitmesse der Windenergie. Becker gelang es, die Wind Energy in dieser neuen Rolle erfolgreich zu platzieren.
Auch 2017 ist sie laut Messegesellschaft wieder ausgebucht. Er werde auch für die Einarbeitung seines Nachfolgers zur Verfügung stehen, hieß es jetzt. Wer auf Becker folgen wird, ist noch nicht bekannt.
(Tilman Weber)