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Wachstumsmarkt mit Daimler und Sonnenbatterie

Mehr Batterien für Auto und Haus

Die Preise für Lithium-Ionen-Akkus könnten nach Informationen von Solarpraxis bis 2030 um 60 Prozent sinken, wenn die globale Produktionskapazität dieses Batterietyps im gleichen Zeitraum um rund 30 Prozent pro Jahr wächst. In Elektroautos würde damit der Preis für eine gespeicherte Kilowattstunde Strom von heute über 20 Eurocent auf rund fünf Eurocent sinken. Das ist ein Ergebnis einer Untersuchung von Winfried Hoffmann, CEO des Europasolarverbands Epia, basierend auf einer Preis-Erfahrungs-Kurve für Lithium-Ionen-Akkus.

Hoffmann sagt, die Treibstoffkosten eines sparsamen Mittelklasse-Autos liegen bei ungefähr 6 Euro pro 100 km. In einem Elektroauto mit einem Verbrauch von 12 kWh pro 100 km sei man bereits heute 25 Prozent günstiger unterwegs, wenn man von selbst produziertem Solarstrom und heutigen Speicherkosten ausgeht. Sinkende Produktionskosten sind jetzt elementar wichtig. Umso besser, dass der Markt deutlich anzieht.

Batterien fürs Auto und für den Hausgebrauch

Gestern feierte Daimler Richtfest: Am Produktionsstandort der Tochterfirma Deutsche Accumotive im sächsischen Kamenz wird derzeit eine neue Fertigungshalle gebaut, die Mitte 2015 fertiggestellt sein soll. Daimler baut damit die Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien deutlich aus und investiert in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Euro in die Tochter. Die Deutsche Accumotive wurde 2009 gegründet, um Lithium-Ionen-Batteriesysteme für Fahrzeuge zu entwickeln und zu produzieren. Sie liefert Lithium-Ionen-Batterien für den Smart Fortwo Electric Drive sowie die Hybridvarianten der S-, E- und C-Klasse von Mercedes-Benz. Bisher wurden mehr als 50.000 Lithium-Ionen-Batterien ausgeliefert. Gleichzeitig will Accumotive auf Basis der Autobatterien nun auch Speicher für Haushalte entwickeln und bauen. Es geht also weiter mit Batterien bei Daimler, nachdem der Konzern Mitte November bekanntgegeben hatte, die Produktion von Batteriezellen bei der Unternehmenstochter Li-Tec im Dezember 2015 einzustellen.

Kapitalerhöhung und starke Partner

Die Sonnenbatterie GmbH aus Wildpoldsried setzt ihren Wachstumskurs als Hersteller von Lithium-Speichersysteme weiter fort: Nun sind die beiden Beteiligungsgesellschaften Chrysalix SET und MVP (Munich Venture Partners) neu bei der bayerischen Firma eingestiegen. Im Rahmen des Beteiligungsvertrags wurde eine Kapitalerhöhung über 7,5 Millionen Euro beschlossen an der sich außerdem der bisherige Gesellschafter E-Capital beteiligt. Welche Investitionen das Unternehmen mit der Kapitalerhöhung verbindet, hat es nicht angegeben. Aber die Firma hat 2014 eine Niederlassung und ein Vertriebsnetz in den USA aufgebaut, was eine deutlichen Anstieg der Nachfrage bedeuten könnte. Entsprechend müssen die Kapazitäten zügig ausgebaut werden. Außerdem ist die Sonnenbatterie bereits in Österreich, der Schweiz, Italien, Luxemburg und der Slowakei vertreten. Das Speichersystem für Haushalte, Landwirte und Gewerbebetriebe wurde seit dem Markteintritt im Jahr 2011 knapp 4.000 Mal verkauft. (Nicole Weinhold)