Am heutigen 11. März startet die österreichische Abwicklungsstelle für Ökostrom (Oemag) die diesjährige Bundesförderung von Speichersystemen. Sie nimmt ab 17 Uhr Anträge entgegen. Interessenten sollten rechtzeitig ihre Tickets für die Förderung ziehen. Denn die Nachfrage ist groß und das Budget mit sechs Millionen Euro sehr begrenzt.
Im vergangenen Jahr war das gesamte Kontingent in gut einer Minute ausgebucht. Nur elf Prozent der Antragsteller kamen zum Zuge. In diesem Jahr könnte der Andrang noch größer werden. Denn diejenigen, die im vergangenen Jahr leer ausgegangen sind, können einen neuen Antrag stellen. Dazu kommen noch Interessenten, die sich erst in den letzten zwölf Monaten für die Integration eines Speichers in ihre Solaranlage entschieden haben.
Anmeldung gut vorbereiten
Deshalb sollten die Antragsteller gut vorbereitet sein. Um ein Ticket zu bekommen, der erste Schritt auf dem Weg zum Investitionszuschuss, müssen sie die 31stellige Nummer des Zählpunktes bereit halten, an dem der Speicher angeschlossen wird. Diese muss mit der Zählpunktbezeichnung der Solaranlage übereinstimmen, in die der Speicher integriert wird. Außerdem muss schon im ersten Schritt die Leistung des geplanten Stromspeichers angegeben werden. Entscheidend ist hier die nutzbare Speicherkapazität. Der Antragsteller darf hier auf keinen Fall die Leistung einer bestehenden Solaranlage angeben, die er mit einem Speicher nachrüsten will.
Nachdem der Antragsteller seine Zustimmung gegeben hat, dass sein Speicher nach den Richtlinien des Ökostromgesetzes gefördert wird, kann er ein Ticket erzeugen. Danach hat er zehn Tage Zeit, seinen Förderantrag zu vervollständigen. Der Speicher muss innerhalb von zwölf Monaten errichtet werden. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Internetseite der Oemag.
Solarförderung startet gleichzeitig
Gleichzeitig beginnt auch die zweite Runde der Photovoltaikförderung. Insgesamt neun Millionen Euro stehen für die Unterstützung des Baus von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu 500 Kilowatt zur Verfügung. Doch auch hier gilt, dass die Förderung in der Regel nach wenigen Minuten komplett ausgebucht ist. Schließlich müssen sich die Interessenten ihren Förderbetrag reservieren. Denn sie muss beantragt werden, bevor der Bau der Anlage beginnt. Pro Kilowatt installierter Leistung gibt es für Anlagen mit einer Leistung von bis zu 100 Kilowatt einen Investitionszuschuss von 250 Euro. Für noch größere Anlagen sinkt der Zuschuss auf 200 Euro pro Kilowatt Leistung.
Schon vor wenigen Tagen hat der österreichische Klima- und Energiefonds die diesjährige Förderung von kleinen und gemeinschaftlich betrieben Anlagen gestartet. Förderberechtigt sind Generatoren mit einer Leistung von bis zu fünf Kilowatt oder Gemeinschaftsanlagen mit einer Maximalleistung von bis zu 50 Kilowatt. Pro Kilowatt installierter Leistung kann der Betreiber der Anlage einen Investitionszuschuss von 250 Euro bekommen.
Für gebäudeintegrierte Anlagen gibt es einen Bonus von 100 Euro pro Kilowatt. Dieser gilt auch für Gemeinschaftsanlagen. Allerdings liegt hier die Grundförderung nur bei 200 Euro pro Kilowatt. „Zu unserem Bedauern wurden die Fördermittel für Photovoltaikkleinanlagen auch dieses Jahr erneut gekürzt“, kritisiert Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. „Dieses wiederholte Herunterschrauben des Förderbudgets ist bei gleichzeitiger Aufgabenstellung von 100 Prozent erneuerbarer Stromerzeugung bis 2030 sowie der Ankündigung eines 100.000 Dächerprogramms kontraproduktiv und lässt an den postulierten Zielen der Regierung zweifeln.“
Kürzung ist nicht zielführend
Für Wien ist das gekürzte Budget ein Nullsummenspiel. Denn gleichzeitig wurden auch die Fördersätze für die Anlagen verringert. Damit kann auch mit weniger Geld die gleiche Anlagenleistung gebaut werden. „Allerdings widerspricht die neuerliche Kürzung dem geplantem und erforderlichem Ausbauziel von 15 Gigawatt bis 2030“, warnen die Branchenvertreter von PV Austria. Aufgrund des enormen Andrangs im vergangenen Jahr – das Förderbudget war nach drei Monaten erschöpft – erwartet PV Austria, dass auch dieses Jahr das verfügbare Budget im Rekordtempo abgerufen wird.
Gut gemeinte Eckpunkte reichen nicht
PV Austria fordert, dass das Fördersystem grundsätzlich umgestaltet wird. „Nur durch zielgerichtete Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Photovoltaikanwendungen, angefangen bei privaten Anlagen, über gewerbliche und gemeinschaftliche Anlagen bis hin zu Freiflächenanlagen, ist eine ambitionierte Entwicklung möglich“, betont Immitzer. „Hier steckt der Teufel jedoch im Detail und die Konkretisierung der Gesetzesinhalte ist für den Erfolg entscheidend. Gut gemeinte Eckpunkte alleine reichen nicht aus, sagt sie mit Blick auf den ersten Vorschlag für das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz, den Wien im November 2018 auf den Tisch gelegt hat. „Das Gesetz muss die eigentlich gut handhabbare und beliebte Kleinanlagenförderung des Klima- und Energiefonds aufgreifen und um neue Aspekte erweitern“ sagt Immitzer.