Sie haben in diesem Jahr 22 Länder als Absatzmärkte erschlossen. Welche Märkte sind dabei von besonderer Bedeutung und wo ist es derzeit noch schwierig – auch mit Blick darauf, dass Sie 2020 auf 30 weiteren Märkten präsent sein wollen?
Helmut Mayer: Unser Kernmarkt ist die DACH Region. Ausgehend von unserem Firmensitz in Oberösterreich konnten wir unser Vertriebsgebiet im gesamten deutschsprachigen Raum ausdehnen. Ein für uns neuer, großer Markt sind die Benelux-Staaten. Mit unserer Niederlassung in Belgien und einem eigenen Vertriebsteam sind wir dort bestens aufgestellt und erfahren sehr gute Resonanz. Unser Ziel für 2020 ist es, rechtliche und politische Rahmenbedingungen in diversen anderen europäischen Ländern zu verstehen und entsprechend den regionalen Gegebenheiten den Vertrieb zu steuern.
Welche Einzelmärkte haben Sie für 2020 hauptsächlich im Blick und warum sind es gerade diese Länder – liegt das an guten Rahmenbedingungen?
Hier geht es vor allem um ein europäisches Wachstum. Kunden schätzen unsere Kompetenz und den Standort in Österreich. Ein zweiter Fokus liegt auf den USA.
Insgesamt klingt das nach Aufschwung. Mit welche Entwicklung der Nachfrage rechnen Sie in den kommenden Monaten?
Wir konnten im Jahresverlauf 2019 eine gesteigerte Nachfrage und Bewusstseinsbildung im Bereich der erneuerbaren Energien beobachten. Dieser Trend wird sich 2020 fortsetzten und die Nachfrage weiter steigern.
Welche Segmente sind dabei von Bedeutung und warum sind es diese Segmente?
Für uns sind es aktuell die Segmente privates Eigenheim und Gewerbespeicher bis 270 Kilowattstunden. Gerade im Bereich der Gewerbespeicher sehen wir eine verstärkte Nachfrage aus dem Bereich Landwirtschaft und öffentliche Bauten. In all diesen Bereichen ist das Sicherheitsbewusstsein besonders hoch. Greenrock-Speicher enthalten keine giftigen Stoffe, sind weder brennbar noch explosiv. Das sind die Vorteile die für viele Kunden kaufentscheidend sind wenn es um die eigene Familie und das Lebens- sowie Arbeitsumfeld geht.
Sie setzen vor allem auf die Zertifizierung von Elektrofachbetrieben als Partner. Warum gehen Sie diesen Weg und nicht den Weg über den Großhändler?
Die Beratung, und der Kontakt unserer Elektrofachbetriebe direkt hin zum Kunden ist für uns kaufentscheidend. Die Meinung und praktische Erfahrung der Fachbetriebe wird vom Kunden geschätzt. Man kennt sich und hat einen regionalen Ansprechpartner.
Allgemein wird derzeit der Mangel an Fachkräften als Flaschenhals beim Ausbau von Photovoltaik und Speicher angesehen. Spüren Sie ebenfalls an dieser Stelle einen Mangel und mit welchen Angeboten reagieren Sie darauf?
Wir spüren, dass unsere Partner mit all ihren Tätigkeitsbereichen gut ausgelastet sind. Es ist erfreulich, wenn es dem Partner wirtschaftlich gut geht. Wichtig dabei ist, dass die Partner weiterhin ihren Blick noch vorne behalten und sich heute schon über die Möglichkeiten von morgen informieren. Sonst verliert man schnell den Anschluss. Selbstverständlich sind auch wir immer wieder auf der Suche nach motivierten Fachkräften, um mit uns weiter zu wachsen. Elektrotechnik, Softwareprogrammierung und auch der Vertrieb sind hier unsere Schwerpunkte.
Wie werden sich die Preise für Speicher in den nächsten Monaten entwickeln – auch im Vergleich zur Lithiumionen-Technologie?
Kurzfristig – in den nächsten Monaten – sehen wir keine signifikante Veränderung der Preise.
Welche technologische Entwicklung haben Sie für die kommenden Monate geplant?
Wir werden unser Energie-Management-System noch kundenfreundlicher gestalten, etwa durch einen verbesserten Zugriff über mobile Endgeräte und App, und wir evaluieren die Weiterentwicklung in Richtung Hochvoltstromspeicherlösungen mit unserer Technologie.