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Oldenburg

Frisches Gemüse und grüne Energie aus dem Supermarkt

Supermärkte könnten künftig einer wichtige Rolle in der Energiewende übernehmen, indem sie zum einen erneuerbare Energien ins Stromnetz integrieren und zum anderen ihren Kunden während des Einkaufs die Möglichkeit geben, ihre Elektroautos aufzuladen. Danfoss A/S und die SMA Solar Technology AG liefern dazu in einem Pilotprojekt in einem Aktiv amp; Irma Supermarkt in Oldenburg-Kreyenbrück die Technik. Schwankende Netzeinspeisung aus Erneuerbaren soll künftig Netzdienstleistungen, wie beispielsweise die Bereitstellung von Speicherkapazitäten, ausgleichen. Supermärkte, die eigenen Solarstrom produzieren, ein intelligentes Energiemanagement haben und das Kapazitätspotenzial ihrer Kälteanlage nutzen, bringen gute Voraussetzungen mit.

Die Kälteanlage im Supermarkt kann das Energiesystem entlasten, so die Idee. Es verfügt über einen Verdichter, der mit einem kleinen Kraftwerk vergleichbar ist. Um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, ist die Leistung des Verdichters für den wärmsten und den kältesten Tag auszulegen. Ungenutzte Kapazitäten können als thermischer Speicher eingesetzt werden. Danfoss verfüge über ein breites Technologieangebot, um dieses Potenzial zu nutzen und Supermärkte in das Energiesystem zu integrieren. "Dadurch können Supermärkte ihre CO2-Bilanz optimieren und ihre Betriebskosten senken – eine Win-Win-Situation für Geschäft und Klima“, sagt Jürgen Fischer, Präsident von Danfoss Cooling. Durch die Technik von SMA und Danfoss könne der Supermarkt seinen Energieverbrauch auf Basis von Parametern wie dem aktuellen Strompreis, der Außentemperatur und den temporären Netzanforderungen optimieren, erklärt Jochen Schneider, Geschäftsführer der SMA Tochtergesellschaft Coneva GmbH, die sich auf Energiedienstleistungen und Lösungen zu Energiemonitoring, -effizienz und -management fokussiert.

Das Potenzial von Supermärkten könne im Rahmen der schnell voranschreitenden Energiewende genutzt werden. "Überschüssige Energie machen wir für unsere Kunden an zwei Ladestationen mit je 22 Kilowatt verfügbar, an denen sie ihre Elektroautos während des Einkaufs aufladen können“, sagt Marco Frerichs, Geschäftsführer und Eigentümer von Aktiv amp; Irma. Vorerst kann dann kostenlos getankt werden. Um den schon heute energieeffizienten Supermarkt in Oldenburg-Kreyenbrück zu einem Supermarkt der Zukunft zu machen, sind verschiedene Maßnahmen geplant: eine Photovoltaikanlage mit 100 Kilowatt Leistung und Speichertechnologie, die die Lastspitzen abfängt. Baustart erfolgte im März und die Arbeiten sollen auch bis Ende März abgeschlossen sein. Der Markt wird sich allerdings nicht voll damit versorgen können. Das Speichersystem kann darüber hinaus zur Unterstützung des Kältesystem bei Stromausfällen genutzt werden. Ob andere Filialen nachziehen? Es gebe weiterführende Gespräch, heißt es dazu von den Projektpartnern. (Nicole Weinhold)